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Microsoft stellt neue Zunes vor

03.10.2007

Bill Gates persönlich hat drei neue Modelle von Microsofts iPod-Konkurrent Zune vorgestellt. Redmond setzt dabei weiterhin auf "soziale" Features. Microsoft bietet sogar eine Million Musikstücke ohne DRM an.

Microsoft stellte am Dienstag drei neue Modelle seines digitalen Musikspielers vor. Die Zune-Geräte der zweiten Generation kommen Mitte November mit einem Speicherplatz von vier Gigabyte [für 149 Dollar bzw. 105 Euro], acht Gigabyte [199 Dollar] oder 80 Gigabyte [249 Dollar] auf den US-amerikanischen Markt, wie Microsoft mitteilte.

Die Modelle mit vier und acht Gigabyte verfügen über Flash-Speicher, jenes mit 80 Gigabyte über eine herkömmliche Festplatte.

Synchronisation über WLAN

Die neuen Geräte sollen den "Ur-Zune" nicht ersetzen, sondern vielmehr ergänzen, so Microsoft. Die zweite Zune-Generation bietet eine verbesserte Navigation sowie ein Kurzwellenradio und WLAN. Die neuen Zunes können sich über WLAN mit dem Computer ihres Besitzers synchronisieren.

Beim eingeschränkten Musiktausch-Feature erlaubt Microsoft nun, via WLAN einem Freund überspielte Songs dreimal anzuhören. Im Vergleich zu der vorigen DRM-Einstellung "verfällt" der Song aber nicht automatisch. Die neuen Zunes können auch Videos abspielen, die etwa übers Windows Media Center vom Fernsehen aufgenommen wurden.

Drei gegen den iPod: links der kleine Zune-Flash-Player, in der Mitte das 80-GB-Spitzenmodell, rechts hinten der Ur-Zune mit 30-GB-Festplatte.

==Musik ohne DRM==

Auch die Zune-Website hat Microsoft überarbeitet. "Zune Social", derzeit noch im ehemals modischen Betastadium, bietet die üblichen Web-2.0-Features wie Empfehlungen, Playlist-Sharing und persönliche Favoriten inklusive Plug-ins für die wichtigsten Sozialen Netzwerke. Der Musikabodienst von Microsoft ist mit dem hauseigenen Zune-DRM geschützt und bietet für 14,99 US-Dollar im Monat Zugriff auf Microsofts Musikbibliothek mit über drei Millionen Titeln und über 1.000 Musikvideos. Über das bekannte Punktesystem können Nutzer auch DRM-geschützte Musik kaufen.

Darüber hinaus will Microsoft in der neuen Version seines Online-Mediengeschäfts Zune Marketplace über eine Million MP3-Dateien ohne DRM anbieten. Für den DRM-Anbieter und -Verfechter Microsoft ein großer Schritt.

Die Zunes der ersten Generation erhalten ein kostenloses Software-Update, mit denen auch sie auf den Stand der neuen Geräte gebracht werden. Auch die Desktop-Software, einer der bekannten Schwachpunkte der ersten Zunes, wurde überarbeitet.

1,2 Millionen Zunes im Umlauf

Den ersten Zune brachte Microsoft am 16. November letzten Jahres auf den Markt. Er kostet 250 Dollar und bringt dafür eine 30 GB-Festplatte, WLAN, Radio und einen QVGA-LCD mit 320 mal 240 Pixeln mit sich.

Gegen die Konkurrenz konnte sich der Zune trotz seiner WLAN-Fähigkeit allerdings nicht wirklich durchsetzen: 1,2 Millionen Stück sollen vom ersten Zune mittlerweile verkauft worden sein.

Microsofts selbst gestecktes Ziel, bis Juni 2007 eine Million Stück des Geräts verkaufen zu wollen, wurde damit jedoch übertroffen.

IPod dominiert MP3-Player

Auf der Amazon-Bestsellerliste für MP3-Player rangiert der Zune aktuell an 18. Stelle hinter drei Sandisk-Modellen und dem Creative Zen mit vier GB.

Alle anderen Plätze werden wenig überraschend von Apples iPods dominiert, wobei an erster Stelle der neue iPod nano mit Videofunktion in der Farbe Silber liegt.

Der neue iPod Touch mit 16 GB liegt an dritter Stelle.

(futurezone | APA)