Grünes Licht für TA in Weißrussland

Zukauf
02.10.2007

Der Aufsichtsrat der Telekom Austria [TA] macht den Weg für die geplante Übernahme des zweitgrößten weißrussischen Mobilfunkanbieters MDC frei.

Wie am Dienstag aus Aufsichtsratskreisen zu erfahren war, hatte das Kontrollgremium dem TA-Vorstand in einer kurzfristig vorverlegten Sitzung schon am Donnerstag das Mandat erteilt, die Übernahme von MDC weiterzuverfolgen und zum Abschluss zu bringen.

Ursprünglich war die Entscheidung erst für Dienstag erwartet worden.

Baldige Einigung erwartet

Einen Auftrag des Aufsichtsrates zur endgültigen Unterzeichnung der Verträge [Signing] gab es am Donnerstag noch nicht.

Sollte aber, wie von den Österreichern erhofft, in dieser oder der nächsten Woche eine Einigung mit dem Verkäufer erzielt werden, bedürfe es in Wien für die Vertragsunterzeichnung keines weiteren Aufsichtsratsbeschlusses, hieß es aus den Aufsichtsratskreisen.

Eine Konzernsprecherin wollte die Aussagen nicht kommentieren. Das Unternehmen hat bisher nur grundsätzlich Gespräche über eine mögliche Akquisition eines weißrussischen Unternehmens bestätigt.

Kaufpreis auf 1,2 Milliarden Euro geschätzt

Die Telekom Austria verhandelt nach bisherigen Informationen exklusiv mit dem zypriotischen MDC-Eigentümer SB Holding, der seinerseits unter Kontrolle des syrischen Staatsbürgers Id Samauwi steht.

Laut Medienspekulationen soll mittlerweile aber auch der österreichische Geschäftsmann Martin Schlaff an der SB Holding beteiligt sein und dort als Türöffner für die TA fungieren.

Die TA will sich demnach mit 70 Prozent an der SB Holding beteiligen. Analysten der UBS schätzen den Kaufpreis auf 1,2 Milliarden Euro. Ob derzeit auch der weißrussische Staat noch Anteile an MDC hält, war zuletzt unklar.

(APA)