Microsoft setzt voll auf Online-Werbung

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03.10.2007

Schon in wenigen Jahren will der Software-Konzern Microsoft rund 25 Prozent seines Geschäfts mit Online-Werbung machen, verkündete Konzernchef Steve Ballmer am Dienstag.

Nachdem Microsoft im August für sechs Milliarden Dollar die Online-Werbefirma aQuantive übernommen hatte, ließ Ballmer keinen Zweifel daran, wohin man mit diesem Engagement möchte:

Die Übernahme sei keineswegs ein Experiment gewesen, so Ballmer am Dienstag. Das Geschäft mit Online-Werbung solle in wenigen Jahren schon 25 Prozent der Microsoft-Geschäfte ausmachen, berichtet die "International Herald Tribune".

Gegen Google

"Mit der Zeit wird das gesamte Werbegeld über eine digitale Plattform laufen", so Ballmer. "Alle Medien werden digital, jede Werbung wird digital."

Microsoft positioniert sich auf dem Werbemarkt ganz klar gegen Google, das im Frühsommer mit der Übernahme von DoubleClick die Branche erzittern ließ. 550 Milliarden Dollar ist der globale Werbemarkt derzeit schwer.

Microsoft hat sich als Urheber einer Lobbying-Kampagne entpuppt, die gegen die Übernahme des Online-Werbeunternehmens DoubleClick durch Google auftritt.

Facebook-Kauf nicht kommentiert

Gerüchte, dass Microsoft Anteile an dem Social-Networking-Portal Facebook kaufen möchte, wollte Ballmer nicht kommentieren. Er sei lediglich sehr erfreut darüber, dass Microsoft für Facebook die digitale Werbung liefere.

Microsoft werde aber laut Ballmer nicht den Fokus auf sein Kerngeschäft verlieren und sich in eine Unterhaltungsfirma verwandeln. "Die Marke Microsoft soll für Kompetenz in Software stehen."

Microsoft vergleicht nun auch Preise

Microsoft hat außerdem am Dienstag die Übernahme der Preisvergleichs-Website Jellyfish angekündigt. Der Kaufpreis wurde in der Mitteilung auf dem offiziellen Blog von Microsoft nicht mitgeteilt.

Jellyfish ist eine Einkaufssuchmaschine, die die Produkte nach dem Preis sortiert und anzeigt. Die Seite gewährt aber auch Prozente auf die Ware, die über sie verkauft wird. Provisionen der Hersteller für diese Verkäufe würden "mindestens zur Hälfte" in Form von Rabatten an die Jellyfish-Kunden weitergereicht, versichert die Firma.

(futurezone | APA | International Herald Tribune)