EU-Roaming mit ein "paar Problemen"
In einer ersten Bilanz hat sich die EU-Kommission am Donnerstag zufrieden mit den neuen Auslandstarifen für Handys gezeigt. Allerdings gebe es Probleme bei der "Transparenz" der Tarife.
Laut Kommission sind die Kosten von Handygesprächen im Ausland im Schnitt um 60 Prozent zurückgegangen.
Allerdings gebe es "noch ein paar Probleme in Bezug auf die Transparenz einiger neuer Roaming-Angebote", sagte die zuständige Kommissarin Viviane Reding in Brüssel.
Niederlande führen bei den Tarifen
Laut Reding wird der Eurotarif - höchstens 49 Cent pro Minute für getätigte Anrufe, maximal 24 Cent für angenommene Gespräche [alle Angaben exklusive MwSt.] - von einigen Anbietern sogar unterboten.
Den niedrigsten Eurotarif fand die EU-Kommission demnach in den Niederlanden [20 Cent in beide Richtungen], in Großbritannien [31,57 Cent für ausgehende und 12,63 Cent für eingehende Anrufe], Irland [32,23/15,70 Cent], Belgien [37,19/23,14 Cent] und Österreich [37,50/20,83 Cent].
Österreichs Konsumentenschützer verzeichnen bisher nur wenige Beschwerden über die neuen EU-Tarife. Die AK empfiehlt Kunden im Traveler-Tarif der mobilkom den Vergleich mit dem EU-Tarif
400 Millionen nutzen Eurotarif
Laut einer Untersuchung der ERG, in der die 27 nationalen Telekomregulierungsbehörden vereint sind, sind die Mobilfunkbetreiber der Pflicht, ab 30. Juli einen Eurotarif anzubieten, bis auf ein, zwei Ausnahmen nachgekommen. Ein Anbieter in Polen stellte schon per 22. Juni um.
Bis Ende August hatten etwa 200 Millionen Handykunden zum Eurotarif gewechselt. ERG schätzt, dass Ende September mehr als 400 Millionen EU-Bürger zu den günstigeren Roaming-Tarifen telefonieren konnten.
In den ersten Wochen haben sich laut Studie [Ende August] mehr als drei Millionen Teilnehmer aktiv um den neuen Eurotarif bemüht.
(APA)