Yahoo will in China aggressiv ausbauen
Yahoo will seine Aktivitäten in China verstärkt ausbauen, wie Konzernchef Terry Semel in Peking bekannt gab.
Im Sommer wolle man zusammen mit dem chinesischen Anbieter Sina.com ein Auktionsportal starten, gab Yahoo bekannt. Als Wachstumsbereiche sieht Yahoo auch Bezahldienste, Online-Spiele sowie Kurznachrichten.
Die Aktivitäten sollen sich nicht nur auf das Netz beschränken, auch bei Angeboten für Handyuser will Yahoo wachsen. China zählt derzeit 80 Millionen Internetnutzer und fast 300 Millionen Handy-Benutzer.
Bislang ist der Auftritt des Internet-Dienstleisters in China auf ein nationales Such- und Nachrichtenportal sowie ein kostenloses E-Mail-Service beschränkt.
Zukauf in China
Yahoo hat erst im November 2003 das chinesische Unternehmen 3721
Network Software gekauft, das sich auf die Konvertierung von
Internet-Adressen in chinesische Schreibweisen spezialisiert hat.
Der Kaufpreis für die Übernahme betrug 120 Mio. USD [knapp 101 Mio
Euro].
Konkurrent Google einen Schritt voraus
Yahoo verteidigte seine Kooperation mit den chinesischen Behörden, die für ihre Zensurbemühungen bekannt ist. Yahoos Verhalten stehe "völlig in Übereinstimmung" mit den Grundsätzen der Firma. Gründer Semel betonte, Yahoo folge in China wie anderswo in der Welt lediglich den Gesetzen und Vorschriften des Landes.
Experten rechnen in den kommenden Jahren mit einem deutlichen Wachstum der chinesischen Internetwirtschaft. Allein der Umsatz der Internet-Auktionen soll sich heuer auf 3,37 Milliarden Yuan [339 Mio Euro] verdoppeln.
Yahoo folgt seinem Konkurrenten Google, der bereits seit längerer Zeit auf den chinesischen Markt setzt.
Seit Februar bietet Google sein Werbeprogramm AdWords auch in chinesischer Schrift an.