19.04.2004

TELEKOM-MARKT

TA fordert in Brüssel weniger Regulierung

Bei einem Besuch bei der EU-Kommission in Brüssel forderte der Vorstand der Telekom Austria [TA], Rudolf Fischer, weniger Regulierung für den österreichischen Telekom-Markt.

Laut TA ist der österreichische Markt der wettbewerbsintensivste Europas. In keinem anderen EU-Land nehme die Mobiltelefonie zulasten des Festnetzes zudem derart stark zu wie hier zu Lande.

Auch bei Breitband-Angeboten gebe es einen besonders intensiven Wettbewerb zwischen Telekomanbietern und Kabelnetzbetreibern.

Die TA sieht die gesetzlichen Regelungen durch die Dynamik des Marktes überholt und übergab daher ein Positionspapier, indem Ideen und Forderungen für eine neue Marktsteuerung, die Branchenwachstum und Infrastrukturinvestitionen ermöglichen soll, angeführt werden, an die EU-Kommission.

TA will technologieneutrale Entscheidungen

In dem Papier fordert die TA eine Gleichstellung von Mobilfunk und Festnetz, die Regulierung müsse die Märkte gleich behandeln und sich aus der Preisregulierung zurückziehen, so Fischer.

Auch auf dem Breitband-Markt sieht die TA eine Ungleichbehandlung. Die Kabelnetzbetreiber würden nur den lukrativen städtischen Bereich ausbauen, während sie auf dem Land, wo der Ausbau meist mit höheren Kosten verbunden ist, kaum präsent seien. Da die Kabelnetzbetreiber derzeit keiner Regulierung unterliegen, seien die Endkundenangebote attraktiver als jene der klassischen Telekom-Betreiber, so die TA.

"Wir haben diese Ungleichbehandlung aufgezeigt und fordern künftig technologieneutrale Entscheidungen. Ein besonderes Augenmerk sollten Europas Regulatoren auch auf das unterschiedliche Breitband-Engagement zwischen Stadt und Land legen, damit Breitband überall "fliegt", so Fischer weiter.