Teleskopnetzwerk sucht nach Aliens
In einem großangelegten Projekt wollen kalifornische Wissenschaftler systematisch nach intelligentem Leben im All fahnden.
Im Norden des US-Bundesstaats begannen am Donnerstag 42 Radioteleskope des Allen Telescope Array [ATA] mit der Sammlung wissenschaftlicher Daten aus den hintersten Winkeln des Universums.
Wie das Institut für die Suche nach intelligentem Leben [SETI] in Mountain View und die Universität von Kalifornien in Berkeley erklärten, soll schon bald ein Netzwerk aus 350 Teleskopen auf Signale im Weltraum lauschen. Die Astronomen hoffen, bis 2025 Signale außerirdischer Zivilisationen empfangen zu können.
"200 Millionen Jodie Fosters"
Das ATA ist nach Angaben der Forscher das erste Teleskop, das speziell für die Suche nach außerirdischem Leben gebaut wurde. SETI-Astronom Seth Shostak verglich das Projekt mit dem Hollywood-Film "Contact" aus dem Jahr 1997. Darin spielt Jodie Foster eine Wissenschaftlerin, die auf einer einsamen Beobachtungsstation Signale einer fernen Zivilisation zu entziffern sucht.
"Das Allen Telescope Array ist ungefähr so, als würden 200 Millionen Jodie Fosters ins All lauschen", sagte er. Die Suche nach intelligentem Leben in der Milchstraße sei aber vergleichbar mit der nach der Nadel im Heuhaufen, räumte Shostak ein. Es sei zudem völlig unklar, wie viele "Nadeln" es in dem "riesigen Heuhaufen aus 400 Milliarden Sternen" gibt.
Laut neuesten Berechnungen liegt die Chance auf Empfang eines außerirdischen Funksignals bei null bis neun Prozent. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Universität Zagreb.
Paul Allen als Finanzier
Benannt ist das Allen Telescope Array nach dem Mitbegründer des Software-Konzerns Microsoft, Paul Allen. Der Milliardär hat etwa die Hälfte des 50 Millionen Dollar [etwa 35 Mio. Euro] teuren Projekts finanziert.
Neben der Suche nach außerirdischem Leben soll mit den gesammelten Daten auch die Entstehung der Galaxien eingehender erforscht werden.
(AFP)