Apple macht DRM-freie Musik billiger
Der Online-Musikanbieter Apple senkt seine Preise für Musik ohne Beschränkungen durch Kopierschutzsysteme unter dem Preisdruck der Konkurrenz um rund 30 Cent.
Statt bisher 1,29 Dollar würden kopierschutzfreie Songs künftig wie alle anderen 99 US-Cent kosten, sagte Apple-Chef Steve Jobs am Dienstag dem "Wall Street Journal". Auch in Europa schlagen DRM-freie Apple-Tracks künftig mit 99 Cent zu Buche.
Der US-Marktführer im Online-Musikbereich wurde zuletzt von der Konkurrenz unter Druck gesetzt. Der Online-Einzelhändler Amazon.com verkauft Musik ohne Beschränkungen durch Digital-Rights-Management-Systeme [DRM] ab 89 US-Cent pro Song, beim Einzelhandelsriesen Wal-Mart gibt es die meisten DRM-freien Tracks für 94 Cent.
Beobachter vermuten, dass Musikkonzerne den iTunes-Konkurrenten günstige Konditionen bei kopierschutzfreien Songs gewährt haben, um die Marktmacht von Apple einzudämmen.
Jüngsten Medienberichten zufolge bastelt der weltgrößte Musikkonzern Universal Music zusammen mit den Konkurrenten Sony BMG und Warner Music an einem eigenen Online-Musikdienst.
Auch Indie-Musik ohne DRM
Musik ohne Kopierschutz war bisher im iTunes Store nur vom Musikkonzern EMI erhältlich. Nun werden auch rund zwei Millionen Songs von unabhängigen Plattenfirmen ohne Kopierschutz beim Online-Musik-Marktführer angeboten, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
Kopierschutzfreie Songs seien auf iTunes sehr populär, sagte der Jobs dem "Wall Street Journal", ohne allerdings konkrete Verkaufszahlen zu nennen.
Musik ohne Beschränkunen durch DRM kann auf allen Musik-Playern abgespielt werden und beliebig oft auf CD gebrannt werden.
Apple bietet die DRM-freien Tracks im AAC-Format mit einer Bitrate von 256 kBit/s an. In den Songs werden jedoch Name und E-Mail-Adresse des Käufers vermerkt. Taucht etwa ein Song in einer Tauschbörse auf, lässt sich dadurch leicht feststellen, wer den Titel erworben und wohl auch in Umlauf gebracht hat.
DRM-Software sollte die Weiterverbreitung von digitaler Musik unter Kontrolle bringen. Im Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen im Internet erwies sich DRM jedoch als weitgehend wirkungslos. Nach EMI bietet seit kurzem auch Universal Music DRM-freie Musik an. Warner Music und Sony BMG überlegen noch.
(futurezone | APA | dpa)