Google geht an die Börse
Die weltweit größte Internet-Suchmaschine Google hat bei der US-Wertpapier- und -Börsenaufsicht den Börsengang beantragt.
Das Unternehmen wolle Aktien im Wert von 2,7 Milliarden USD zur Zeichnung anbieten, teilte Google am Donnerstag in Washington mit. Die Aktien sollten entweder an der New York Stock Exchange oder an der Technologiebörse NASDAQ notiert werden.
Zwei Investmentbanken und der IPO
Damit wagt das Unternehmen endgültig den Schritt, der bereits
Monate zuvor von Beobachtern vorausgesagt worden war - allerdings
mit einem größer erwarteten Volumen. Am Montag tauchte das Gerücht
auf, Google habe bereits zwei Investmentbanken mit der Durchführung
des IPO betraut.
962 Mio. USD Umsatz
Zugleich legte Google erstmals die Geschäftszahlen vor. Demnach verdiente das Unternehmen im vergangenen Jahr 105,6 Millionen USD bei einem Umsatz von 961,9 Millionen USD. Im ersten Quartal 2004 habe es bereits einen Gewinn von 64 Millionen USD und Erlöse von 390 Millionen USD gegeben.
Google musste seine Ergebnisse offen legen, wie es in den USA Pflicht für Aktiengesellschaften mit mehr als 500 Aktionären ist. Der Wert des gesamten Unternehmens wird auf 20 bis 25 Milliarden USD geschätzt.
Gründer werden Milliardäre
Die Aktien sollen an der NASDAQ platziert werden - der erste große IPO seit dem Platzen der Tech-Blase zur Jahrtausendwende. Die Firmengründer Larry Page und Sergey Brin, die derzeit zusammen 33 Prozent der Unternehmensanteile halten, dürften durch den Börsengang zu Milliardären werden.
Geld für Widerstand gegen Konkurrenz
Google braucht Geld, um die Marktführerschaft mit der Fortentwicklung der Technologie und neuen Diensten zu verteidigen. Neben dem alten Rivalen Yahoo plant auch der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft einen Großangriff.
Im Rahmen des Online-Dienstes MSN soll eine von Microsoft entwickelte Suchmaschine Google Konkurrenz machen. Außerdem will Microsoft das neue Windows-Betriebsystem "Longhorn" mit umfassenden Suchfunktionen ausstatten.