30.04.2004

IPO

Google will Aktien versteigern

Der Betreiber der größten Internet-Suchmaschine Google will seine Aktien im Wert von 2,7 Milliarden USD in einer Versteigerung auf den Markt bringen.

Ein Termin steht noch nicht fest, es wird mit Spätsommer oder Herbst gerechnet.

Mit der Ankündigung seines lang erwarteten Börsengangs legte das Unternehmen am Donnerstag einen Auktionsplan vor, mit dem Kleininvestoren weitgehend gleichberechtigt mit den großen institutionellen Anlegern und einflussreichen Investoren bedient werden sollen, die traditionell einen besseren Zugang zu Anteilsscheinen haben.

Glaubwürdigkeit für Aktienauktionen

Das Vorgehen könnte Analysten zufolge die gesamte Art und Weise von Börsengängen an der Wall Street verändern. "Das ist der erste bedeutende Börsengang mit einer Auktionsstruktur und kann einer ganz neuen Generation von Versteigerungen beim Börsengang eine neue Glaubwürdigkeit verschaffen", sagte Benjamin Howe von America's Growth Capital, einer Investmentbank in Boston, die Börsengänge begleitet.

Googles Börsengang ist auf den Aktienmärkten der meisterwartete seit dem Platzen der Dot.com-Blase im Jahr 2000. Die Google-Firmengründer Sergey Brin und Larry Page haben es wegen dieser Ereignisse zu einer Priorität gemacht, den Verkauf ihrer Aktien anders zu gestalten.

Mit den Einnahmen aus dem Börsengang dürfte sich Google für den verschärften Konkurrenzkampf gegen den US-Softwareriesen Microsoft, das Internet-Unternehmen Yahoo und andere Wettbewerber rüsten. Erst in jüngster Zeit hatten mehrere Konkurrenten angekündigt, mit eigenen, verbesserten Suchmaschinen gegen Google antreten zu wollen.

Über Google sind nach Angaben des Unternehmens mehr als drei Milliarden Seiten im Internet auffindbar. Das Wort "googlen" ist inzwischen zum Synonym für die Suche nach Inhalten im Internet geworden.