Google will Aktien versteigern
Der Betreiber der größten Internet-Suchmaschine Google will seine Aktien im Wert von 2,7 Milliarden USD in einer Versteigerung auf den Markt bringen.
Ein Termin steht noch nicht fest, es wird mit Spätsommer oder Herbst gerechnet.
Mit der Ankündigung seines lang erwarteten Börsengangs legte das Unternehmen am Donnerstag einen Auktionsplan vor, mit dem Kleininvestoren weitgehend gleichberechtigt mit den großen institutionellen Anlegern und einflussreichen Investoren bedient werden sollen, die traditionell einen besseren Zugang zu Anteilsscheinen haben.
Keine Aktien für Privatpersonen außerhalb der USA
Interessenten teilen dabei mit, wie viele Aktien und zu welchem
Preis sie haben möchten. Auf Grundlage dieser Daten wird ein Preis
festgelegt, zu dem die Papiere zugeteilt werden. Privatpersonen
außerhalb der USA würden dabei nicht berücksichtigt, hieß es.
Glaubwürdigkeit für Aktienauktionen
Das Vorgehen könnte Analysten zufolge die gesamte Art und Weise von Börsengängen an der Wall Street verändern. "Das ist der erste bedeutende Börsengang mit einer Auktionsstruktur und kann einer ganz neuen Generation von Versteigerungen beim Börsengang eine neue Glaubwürdigkeit verschaffen", sagte Benjamin Howe von America's Growth Capital, einer Investmentbank in Boston, die Börsengänge begleitet.
Googles Börsengang ist auf den Aktienmärkten der meisterwartete seit dem Platzen der Dot.com-Blase im Jahr 2000. Die Google-Firmengründer Sergey Brin und Larry Page haben es wegen dieser Ereignisse zu einer Priorität gemacht, den Verkauf ihrer Aktien anders zu gestalten.
Gesamtwert beträgt 20 Mrd. USD
Die Anteilsscheine sollen entweder an der New York Stock Exchange
oder an der Technologiebörse NASDAQ notiert werden, teilte das
Unternehmen am Donnerstag mit. Der Gesamtwert des Unternehmens, das
sich in Privatbesitz befindet, wird von Branchenexperten auf
mindestens 20 Milliarden USD geschätzt.
Mit den Einnahmen aus dem Börsengang dürfte sich Google für den verschärften Konkurrenzkampf gegen den US-Softwareriesen Microsoft, das Internet-Unternehmen Yahoo und andere Wettbewerber rüsten. Erst in jüngster Zeit hatten mehrere Konkurrenten angekündigt, mit eigenen, verbesserten Suchmaschinen gegen Google antreten zu wollen.
Über Google sind nach Angaben des Unternehmens mehr als drei Milliarden Seiten im Internet auffindbar. Das Wort "googlen" ist inzwischen zum Synonym für die Suche nach Inhalten im Internet geworden.