TA profitiert früher von MDC-Übernahme

q4/2007
19.10.2007

Die Telekom Austria [TA] wird nach dem Zukauf in Weißrussland heuer mehr Umsatz schreiben als bisher geplant.

Die Übernahme von MDC, der Nummer zwei in Weißrussland, werde im laufenden vierten Quartal bereits in der Telekom-Konzernbilanz konsolidiert werden, sagte Telekom-Finanzchef Hans Tschuden am Freitag auf der Wiener Gewinn-Messe vor Journalisten.

Die Telekom Austria werde daher ihre Prognose für 2007 entsprechend anpassen. Details nannte er noch nicht.

Die Telekom hatte für 730 Mio. Euro Anfang Oktober 70 Prozent der MDC übernommen. Für die übrigen 30 Prozent hat die TA eine Kaufoption bis Ende 2010. Die TA wird für die Komplettübernahme dann umgerechnet 1,26 bis 1,33 Mrd. Euro auf den Tisch legen. Der Preis werde "in etwa in dieser Größenordnung" liegen, bestätigte Tschuden.

MDC 2006 mit 159 Mio. Euro Gewinn

MDC erzielte 2006 laut Telekom einen Umsatz von rund 263 Mio. Euro und schrieb dabei einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen [EBITDA] von rund 159 Mio. bzw. einen Netto-Jahresüberschuss von umgerechnet etwa 83 Mio. Euro.

Die Telekom Austria Gruppe setzte im Vergleich dazu 2006 4,76 Mrd. Euro um, bei einem EBITDA von 1,9 Mrd. Euro und einem Nettogewinn von 561,8 Mio. Euro. In ihrer bisherigen Prognose ging die Telekom davon aus, dass die Umsätze im Konzern heuer stabil bleiben und das EBITDA wegen der neuen EU-Tariflimits für Roaming sowie wegen der Startkosten in Serbien und Mazedonien um 90 Mio. Euro zurückgehen würde.

Zusätzliche Kredite aufgenommen

Für die Finanzierung der 70-prozentigen MDC-Übernahme hat die Telekom zusätzliche Kredite aufgenommen. Es handle sich dabei nicht um Überbrückungskredite. Die Telekom könne die Linien so lange nützen, wie sie wolle, betonte Tschuden am Freitag.

Dennoch prüfe man weiter eine langfristige Finanzierungsform - etwa die Begebung einer Anleihe. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Man warte eine günstige Finanzmarktlage ab, so der TA-Finanzchef.

(APA)