Deutsche Telekom prüft "3"-Übernahme

Kolportiert
20.10.2007

Die Deutsche Telekom ist am Kauf der unter dem Markennamen "3" auftretenden Hutchison-Mobilfunktöchter in Europa interessiert. Der Personalumbau beim Konzern geht weiter. Nach Medienberichten sind 35.000 Arbeitsplätze in Gefahr.

Die Deutsche Telekom [DT] prüft weitere Zukäufe in Westeuropa. Besonderes Interesse habe der Konzern an den Mobilfunktöchtern der der Hongkonger Firmengruppe Hutchison Whampoa in Großbritannien, Italien, Irland und Österreich, berichtete die "Wirtschaftswoche" in ihrer aktuellen Ausgabe.

Konkrete Verhandlungen über die "3"-Übernahme gebe es zwar noch nicht, auf einer Konferenz der Investmentbank Goldman Sachs habe sich T-Mobile-Chef Hamid Akhavan sehr detailliert zu den Zukaufsplänen geäußert, berichtete das Magazin.

Akhavan bekundete vor allem Interesse an einem Einstieg von T-Mobile am italienischen Mobilfunkmarkt. Die Deutsche Telekom habe auf jeden Fall Interesse an dem Geschäft von Hutchison in Italien und schaue sich das an, sagte Akhavan

Kaufpreis auf 15 Milliarden Euro geschätzt

Für den Kauf aller europäischen Hutchison-Mobilfunktöchter müsste DT-Chef Rene Obermann mindestens 15 Milliarden Euro aufbringen, schätzen laut "Wirtschaftswoche" Analysten. "3" habe derzeit rund 13 Millionen Kunden in Europa, die im Schnitt rund 45 Euro pro Monat ausgeben, hieß es weiter.

An guten Beziehungen zu Hutchison mangelt es Obermann nicht. Vor seinem Wechsel zu T-Mobile 1998 war er Deutschland-Chef bei Hutchison.

35.000 Arbeitsplätze in Gefahr

Der Personalabbau bei dem Telekommunikationsriesen geht unterdessen weiter. Obermann sagte gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" es gebe im Konzern weiteren Anpassungs- und Restrukturierungsbedarf.

Konkrete Zahlen wollte Obermann aber nicht nennen: "Wir werden Anpassungsbedarf haben, aber wir können jetzt keine Zahlen nennen, das wäre unseriös und den Mitarbeitern gegenüber nicht zu verantworten", sagte der Vorstandschef.

Laut "Spiegel", der sich auf interne Berechnungen beruft, sind bei der DT weitere 35.000 Arbeitsplätze durch anstehende Verkäufe oder Umorganisationen bedroht.