13.05.2004

KLASSISCH

Google führt Banner-Werbung ein

Seitdem die Suchmaschine Google ihren Börsengang vorbereitet, steht das Unternehmen unter verschärfter Beobachtung und wird auch von vielen seiner Fans kritischer beurteilt.

Nach den teils sehr negativen Schlagzeilen zum geplanten E-Mail-Dienst "Gmail", der vor allem auf Datenschutzbedenken traf, bietet Google seinen Kritikern jetzt erneut Anlass für heftige Spekulationen:

Die Suchmaschine wird erstmals Werbeschaltungen mit grafischen Elementen - also klassische Banner - vermarkten und lässt sich dabei auch die Option offen, diese auf der eigenen, bisher für ihre Schlichtheit geschätzten Startseite zu platzieren.

Zunächst im "Adsense"-Programm

Google testet derzeit die Platzierung von Banner-Werbung im Rahmen seines "Adsense"-Programms, das Werbung inhaltlich gezielt auf Kunden-Websites generiert.

Zunächst sollen die Banner zwar nicht auf der Google-Site selbst platziert werden, in den Erläuterungen zum Betatest erklärt das Unternehmen aber explizit, dass man darauf abziele, in Zukunft "mehr Optionen" für die Banner-Werbung anzubieten.

E-Mail-Service in der Kritik

Google hatte erst vor einigen Wochen mit einem neuen Service das erste Mal massive Kritik auf sich gezogen:

Der E-Mail-Dienst "Gmail" soll Nutzern bis zu einem GB kostenlosen Speicherplatz für Mails anbieten. Die Kosten dafür sollen mit Werbungen bezahlt werden, die nach Analyse der E-Mail-Texte passend dazu an die Mails angehängt werden sollen, was Datenschützer auf den Plan rief.

Google-Gründer und Präsident Sergey Brin erklärte nach den negativen Reaktionen auf Gmail, dass Fehler in der Öffentlichkeitsarbeit passiert seien. Das Unternehmen müsse seine Kommunikation verbessern, gab Brin zu.

IPO mit hohen Erwartungen

An den Börsengang von Google werden hohe Erwartungen geknüpft: Sollte er gelingen, könnte das Vertrauen in Internet-Aktien wieder belebt werden, bei einem Scheitern würden sich die negativen Erfahrungen vieler Anleger sogar noch verstärken.