27.03.2000

UMSTRITTEN

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Ratssitzung zum europäischen Lauschangriff

Im Mittelpunkt der Sitzung des Rats der Innen- und Justizminister heute in Brüssel steht die Unterzeichnung des europäischen Abkommens über Rechtshilfe.

Im Februar hatte das EU-Parlament mehrheitlich für die Streichung jener Passagen im Paragrafen 18 des Abkommens gestimmt, die elektronische Überwachung "im Hoheitsgebiet anderer Mitgliedsstaaten ohne deren technische Hilfe" regelt.

Weil der Beschluss für den Rat allerdings nicht bindend ist und mittlerweile in den Arbeitsgruppen weiter verhandelt wurde, ist es durchaus möglich, dass der Rat den Parlamentsbeschluss übergeht. Die endgültige Version das Abkommens wird dem Parlament nicht erneut zur Abstimmung vorgelegt.

Verdacht gegen UK

Gemeint ist damit vor allem Großbritannien, das zum einen im Verdacht steht, zusammen mit den USA Europa großflächig abzuhören [siehe Links unten]. Außerdem sind in Großbritannien die Agenden von Geheimdiensten und Polizei nicht klar getrennt.

Ein im britischen Parlament anstehendes Abhör-Gesetz namens "Regulation of Investigatory Powers Bill" [RIP] macht nach herber Kritik von Bürgerrechtsgruppen seit Wochen Schlagzeilen in den britischen Zeitungen.

Mit RIP werde nicht nur die Unschuldsvermutung, sondern auch das Recht, sich vor Gericht nicht selbst zu belasten, aufgehoben, lautet der Tenor der Kritik.

Untersuchung wegen ECHELON

Im Plenum des EU-Parlaments werden am Donnerstag eine dringliche Anfrage und die Einsetzung eines Untersuchungsausschuss zum Thema ECHELON eingebracht.