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Kühe treiben "100-Dollar-Laptop" an

speziell
25.10.2007

In einem indischen Dorf wird der Strom für den "100-Dollar-Laptop" durch Kühe erzeugt, die im Rindergalopp eine Lichtmaschine antreiben.

Die Entwickler des "100-Dollar-Laptops" [mittlerweile XO genannt] ließen bereits wiederholt mit Innovationen und alternativen Konzepten zur Energieversorgung aufhorchen.

Da die "One Laptop per Child"-Geräte vor allem für Kinder aus Gegenden entworfen wurden, die oft nicht einmal mit Strom versorgt sind, verfügen sie beispielsweise über eine Kurbel zur mechanischen Aufladung der Akkus oder Solarzellen.

Für den Einsatz in einem indischen Dorf entwickelten die Techniker nun eine weitere Möglichkeit, wobei Strom mit Hilfe von Rindern produziert wird.

"Wir planen, mit Hilfe von Kühen eine Lichtmaschine eines alten Fiat über eine Reihe von Riemen und Umlenkrollen zu betreiben", sagt OLPC-Mitglied Arjun Sarwal.

Die Idee zu dieser Lowtech-Lösung entstand aus den örtlichen Gegebenheiten, schreibt Sarwal.

Zunächst habe man den Einsatz von Solarzellen erwogen, allerdings sei die Sonneneinstrahlung in dieser Gegend nicht anhaltend stark genug. Wasser- und Windkraft wurden ebenfalls verworfen.

Diesel- oder benzinbetriebene Generatoren würden auf Dauer zu teuer kommen. Der Betrieb mit Hilfe von kleinen Fahrraddynamos musste auch ausgeschlossen werden.

"Fahrräder sind in dieser Gegend nicht sehr üblich, besonders in diesem Dorf", schreibt Sarwal. Allerdings besitzen die Einwohner sehr viele Kühe, die zur Arbeit auf dem Feld genutzt werden. Daher lag die Nutzung dieser Tiere nahe.

Die Rinder treiben den Generator an und erzeugen damit genügend Strom, um die Laptops in dem Dorf zu betreiben.

An vier österreichischen Volksschulen werden demnächst 100 XOs im Unterricht getestet. Ab 12. November kann der Laptop in den USA auch von Privatpersonen zum Preis von 399 Dollar bestellt werden. Gekauft werden dabei zwei Geräte. Eines davon geht an ein Kind in einem Entwicklungsland.

(pte.at)