Ron Sommer soll in den ÖIAG-Aufsichtsrat
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Ron Sommer, soll auf Wunsch von Finanzminister Karl-Heinz Grasser in Bälde in den ÖIAG Aufsichtsrat einziehen, schreibt "Die Presse" in ihrer Donnerstag-Ausgabe.
Sommer solle den Aufsichtsratssitz von Allianz-Vorstand Paul Achleitner übernehmen, dessen Mandat turnusgemäß mit 18. Juni ausläuft.
Die Nachbesetzung ist laut "Presse" aber noch nicht fix, da es noch vier andere Kandidaten geben soll, die alle aus dem Investmentbanking stammen.
Auch ÖIAG-Aufsichtsratschef Alfred Heinzel erklärte, ein genauer Nachfolger stehe noch nicht fest. Das Kontrollgremium werde sich damit vor der am 18. Juni stattfindenden Hauptversammlung befassen.
Der Aufsichtsratsposten in der Staatsholding könnte Sommer als Sprungbrett an die Vorstandsspitze der Telekom Austria dienen, schreibt das Blatt unter Berufung auf ÖIAG-Aufsichtsratskreise.
Grasser soll bereits über den Headhunter Spencer Stuart einen Nachfolger für TA-Chef Heinz Sundt suchen, dessen Vertrag im April 2005 ausläuft. Dieses aus dem Wochenmagazin "profil" stammende Gerücht wurde am Mittwoch freilich aus der Himmelpfortgasse heftig dementiert.
Dementi zur Sundt-NachfolgersucheDas Vorleben Sommers
Sommer stand sieben Jahre an der Spitze der Deutschen Telekom. Nach dem Verfall der Aktie wurde er zum Prügelknaben enttäuschter Kleinaktionäre.
Die internationale Expansion und der Erwerb von UMTS-Lizenzen kosteten Milliardenbeträge.
Die DT-Aktie sauste von zeitweise mehr als 100 Euro in den Keller. Im Juli 2002 musste Sommer seinen Platz räumen.
Bei seinem Rücktritt heizte Sommer die Kritik an seiner Person weiter an, da er eine Abfindung von elf Millionen Euro kassierte. Derzeit arbeitet Sommer als Berater in Russland.
Ron Sommer nun Berater in Russland