Image-Wettstreit der Suchmaschinen
Der US-Marktforscher Vividence hat eine Studie vorgestellt, in der die fünf führenden US-Suchmaschinen Ask Jeeves, Google, Lycos, MSN und Yahoo miteinander verglichen werden.
Das Ergebnis: Google gilt allgemein als beste Suchmaschine - laut der Studie jedoch nicht, weil sie die besten Ergebnisse liefert, sondern weil sie am beliebtesten ist.
Laut der Studie spuckt Google im Vergleich zu den anderen Suchmaschinen keine besseren Ergebnisse aus, die Resultate aller Beteiligten ähneln einander gar weitgehend.
Google punktet laut Vividence vor allem mit seinem Image und der klaren und simplen Darstellung der Ergebnisse. Die klare Trennung zwischen "echten" Ergebnissen und "Sponsored Links" [Adwords-Anzeigen] scheinen die Bewertung der Ergebnisse und damit die allgemein hohe Bewertung von Google insgesamt stark zu beeinflussen.
Europa liebt Google
Laut einer Studie von NetRatings hat Google bei den Suchmaschinen
in Europa die Nase weit vorn. Im Jänner suchten 55 Millionen
Europäer Informationen aus dem Netz über Google, MSN liegt mit 27
Milionen an zweiter, Yahoo mit zwölf Millionen an dritter Stelle.
Yahoo und Ask Jeeves führen bei Werbe-Klicks
Was die "Customer Experience" angeht, liegt Google mit 89 Prozent klar vorne, Yahoo kommt mit 68 Prozent noch in die Nähe, Ask Jeeves [50 Prozent], Lycos [48 Prozent] und MSN [41 Prozent] liegen weit dahinter.
Bei der Auswertung des "Ad Activity Index", also der Zahl der angeklickten Werbeeinschaltungen, zeigten sich jedoch bei Ask Jeeves und Yahoo die höchsten Click-Werte, obwohl die Testpersonen laut eigener Einschätzung am öftesten bei Google auf Anzeigen klickten.
Interessant ist auch, dass der Großteil der Nutzer zwar angab, sich für "Advanced Search Options" zu interessieren, aber nur neun Prozent diese Suchoptionen auch wirklich verwendeten. Die meisten Testpersonen gaben einfach drei Wörter ein, um ein Ergebnis zu erhalten.
Online-Suche deckt nur ein Prozent
Auf der Suche nach Informationen verlassen sich immer mehr
Menschen auf das Internet. Nach Schätzungen ist derzeit aber nur
rund ein Prozent der Inhalte des Internets über Suchmaschinen
erfasst.
Erscheinungsbild und Image ausschlaggebend
Zwar haben 75 Prozent der Testpersonen eine bevorzugte Suchmaschine, die Hälfte dieser wechselt aber einfach zu einem anderen Betreiber, wenn sie das gewünschte Resultat nicht erhalten.
Die Studie ergab weiters, dass die Nutzer in 20 Prozent der Suchfälle nicht mit dem Ergebnis zufrieden sind. Rund 20 Prozent der Befragten gaben an, verschiedene Suchmaschinen zu verwenden und dabei keine zu bevorzugen.
Die Einstellung gegenüber einer Suchmaschine beruht also nicht nur auf der objektiven Qualität der Ergebnisse, sondern hat auch viel mit dem Erscheinungsbild und dem Image zu tun.
Deshalb könnte Googles Konkurrenz laut Vividence durch ein verbessertes und benutzerfreundlicheres Erscheinungsbild noch deutlich zulegen, obwohl Google seinen Mitbewerbern gegenüber eindeutig einen Vorsprung hat.
"Das Ergebnis zeigt deutlich, dass der Kampf um die Führung auf dem Suchmaschinenmarkt noch lange nicht abgeschlossen ist", erklärt Vividence-CEO Peter Watkins.
Vividence-Studie