Scanner erkennt Gammelfleisch

Lasertechnik
28.10.2007

Ein in Berlin entwickelter "Frischescanner" soll innerhalb der nächsten drei Jahre verfügbar sein.

Berliner Forscher sind bei der Entwicklung eines Gammelfleisch-Scanners einen entscheidenden Schritt weitergekommen.

Es sei möglich, mit Hilfe von Lasertechnik Struktur und molekulare Zusammensetzung von Fleisch zu messen und daraus unter anderem Rückschlüsse auf das Alter der Ware zu ziehen, sagte Heinar Schmidt vom Institut für Optik und Atomare Physik der Technischen Universität Berlin.

Kontrollmöglichkeit für Konsumenten

Er sei zuversichtlich, dass der Scanner Lebensmittelkontrolleuren innerhalb der kommenden drei Jahre zur Verfügung stehen werde.

"Der Scanner wäre später auch eine gute Kontrollmöglichkeit für Verbraucher im Supermarkt", so Schmidt.

Laserstrahlen

Die TU-Forscher testeten im Labor, wie sich alterndes Fleisch verändert. "Wir haben die Fleischproben sechs Wochen lang gammeln lassen", berichtete Schmidt. In jedem Stadium wurden die Proben "durchleuchtet": Eine drei mal 15 Zentimeter große Laserpistole bestrahlt dabei das Fleisch. Das zurückgestreute Licht wird analysiert.

Es gibt zum Beispiel Aufschluss über die Aktivität der Moleküle im Fleisch. Bei langen Messreihen entsteht so für jedes Alter ein typisches Muster. Verändert wird das Fleisch vom Laserlicht nach Schmidts Angaben nicht. Ein Verzehr danach sei auch nicht gesundheitsschädlich.

Als nächsten Schritt wollen die Forscher ihre Lasertechnik im Schlachthof testen und verbessern. "Was dann noch fehlt, ist die Übersetzung der Erkenntnisse in einen Algorithmus", so Schmidt. Erst mit einer entsprechenden Hard- und Software könnten die Geräte auch von Laien genutzt werden.

Französische Wissenschaftler haben 2006 eine elektronische Spürnase entwickelt, die frischen Fisch anhand des Geruchs von älterem unterscheiden kann.

(dpa)