Microsoft kontert Googles Suchpläne
Als Antwort auf Googles Pläne, ein eigenes Suchtool für die lokale Desktop-Suche zu veröffentlichen, hat nun auch Microsoft eine derartige Software angekündigt.
User sollen damit durchgehend E-Mails, Dateien und Datenbanken nach jeder gesuchten Information durchforsten können, kündigte der Chef von Microsofts Online-Abteilung MSN, Yusuf Mehdi, in einer Analysten-Konferenz an.
Microsofts Betriebsystem Windows kommt zwar mit Such- und File-Management-Tools, doch Mehdi räumte ein, dass es kein rasches System für die Suche gebe. MSN werde diese Aufgabe in Angriff nehmen, so Mehdi weiter.
Eine erste Version soll laut Mehdi demnächst vorgestellt werden, die finale Version dann in den nächsten zwölf Monaten folgen.
Damit kommt die Software um einiges schneller auf den Markt als der Windows-XP-Nachfolger Longhorn, der ebenfalls mit verbesserter Suchtechnologie aufwarten soll.
Longhorn kommt verspätet und abgespecktGoogle entwickelt Suchtool
Letzte Woche wurde bekannt, dass Google ein eigenes Suchtool für den PC anbieten will. Das Google-Tool mit dem Codenamen "Puffin" soll bereits seit einem Jahr entwickelt werden, als Projektleiter wurde ein ehemaliger Product-Manager von Microsoft zu Google geholt. Die Software soll in Kürze angeboten werden, Google wollte sich dazu aber nicht äußern.
Mit dem kostenlosen Programm sollen User auch auf ihrer Festplatte nach Files und Texten suchen können - ein klarer Schritt gegen Microsoft und sein kommendes Betriebssystem Longhorn.
Dieses soll nach den Plänen Microsofts die Trennlinien zwischen Information, die auf dem Computer und im Netz gefunden wird, mehr und mehr verschwinden lassen und eine bessere Suche ermöglichen. Longhorn wird jedoch bekanntlich nicht vor 2006 erwartet.
Sollte Microsoft tatsächlich die Internet-Suche in sein Betriebssystem integrieren und den Browser als solchen vom Desktop verschwinden lassen, würde Google mehr und mehr unter Druck geraten.
Google will auch auf dem PC suchenGoogle beliebteste Suchmaschine
In einer jüngst vorgestellten Studie des US-Marktforschers Vivdence landete Google als beliebteste Suchmaschine auf dem ersten Platz.
Laut der Studie spuckt Google im Vergleich zu den anderen Suchmaschinen keine besseren Ergebnisse aus, die Resultate aller Beteiligten ähneln einander gar weitgehend.
Google punktet laut Vividence vor allem mit seinem Image und der klaren und simplen Darstellung der Ergebnisse. Die klare Trennung zwischen "echten" Ergebnissen und "Sponsored Links" [Adwords-Anzeigen] scheinen die Bewertung der Ergebnisse und damit die allgemein hohe Bewertung von Google insgesamt stark zu beeinflussen.
Laut Vividence könnte Googles Konkurrenz durch ein verbessertes und benutzerfreundlicheres Erscheinungsbild noch deutlich zulegen, obwohl Google seinen Mitbewerbern gegenüber eindeutig einen Vorsprung hat.
Image-Wettstreit der Suchmaschinen