Künftige Displays für alle Gelegenheiten
Ein Fernseher im Hemdsärmel eingenäht oder ein Armaturendisplay, um die Kinder am Rücksitz im Auge zu behalten.
Dies sind nur einige der Zukunftsprodukte, die dieser Tage auf dem internationalen Symposium für Information Displays in Seattle gezeigt werden.
Dabei dreht sich alles um das Extreme: Bildschirme die besonders groß oder klein, sehr dünn und leicht und vor allem hochauflösend sind.
Ein weiterer Schwerpunkt ist es, die neuesten Errungenschaften auf ein Preisniveau zu bringen, das für die Konsumenten auch erschwinglich ist.
Denn zwar gibt es einige Technik-Verliebte, die bereit sind, jeden Preis für das Neueste zu zahlen, doch ob die gezeigten Highlights auch ihren Weg ins Wohnzimmer bzw. auf den Shirt-Ärmel finden werden, ist allein von den Kosten abhängig.
Society for Information Display3-D-Display mit Augenpositions-Tracking
So kostet der 3-D-Monitor der deutschen SeeReal Technologies derzeit noch etwa 12.000 USD.
Der Bildschirm verfügt über zwei integrierte Kameras, welche die Augenbewegungen verfolgen, so dass der Betrachter umherwandern kann und mittels Bildnachführung trotzdem das Display im Mittelpunkt hat.
Zur Anwendung kommen soll das neue Display etwa in der Medizin oder Architektur, wo detaillierte Karten gelesen werden müssen.
Der deutsche Hersteller bietet auch eine günstigere Variante für 3.600 USD an, dann aber ohne Erkennung der Augenposition. SeeReal hofft in einem Jahr eine Consumer-Version, etwa für Computerspieler, für ungefähr 500 USD auf den Markt bringen zu können.
Für schwach ausgeleuchtete Umgebungen wie z.B. Luftverkehrüberwachungstürme oder Operationssäle bietet SeeReal auch eine Variante an, bei dem der Betrachter eine kleine Reflektor-Marke trägt, die es ermöglicht, die Position selbst in völliger Dunkelheit zu bestimmen.
SeeReal TechnologiesDünn, hochauflösend und flexibel
Philips zeigte sein knapp vor der Serienreife stehendes "E-Paper", aufrollbare Aktiv-Matrix-Displays auf der Basis von organischen Materialien.
E-Paper-Screens sollen neben Computer-Displays auch für Kleidung eingesetzt werden. Damit könnten User ihre E-Mails direkt auf der Jacke oder TV am Ärmel sehen. Erste Produkte könnten in drei Jahren in den Handel kommen.
Kodak bewarb seine dünnen, hochauflösenden Bildschirme mit OLED-Technologie [Organic Light Emitting Diode]. Sie benötigen, anders als herkömmliche LCDs, keine Hintergrundbeleuchtung.
Schon jetzt kommen OLEDs im Bereich der kleineren und mittleren Bildschirme, etwa bei Digitalkameras, Handys oder Autoradiodisplays, zum Einsatz.
Laut Branchendienst OLED Technology Report wurden 2003 weltweit 17 Millionen Stück der hellen Flachmänner ausgeliefert und ein Umsatz von 262,7 Millionen Dollar erzielt.
Der Siegeszug der OLEDs1,8-Zoll-LCDs von Samsung
Samsung arbeitet unterdessen an zwei Fronten: Einerseits bietet es einen 80-Zoll Plasma-Bildschirm mit hoher Auflösung zum möglichst geringen Preis, desweiteren wurde auch ein kleines 1,8-Zoll-LCD gezeigt, das kaufkräftigere Kundenschichten anlocken soll.
Samsung-Sprecher Bryan Sohn wollte keine genauen Preisangaben zu den Produkten machen. Für Käufer des Mini-LCDs würde weniger der Preiszettel als vielmehr das Erlebnis, einen Film wie "Matrix" auf einem Handy-Display anschauen zu können, zählen.
Die US-Firma 3M zeigte auf der Messe Bildschirme, deren dargestellte Inhalte von der Seite nicht gelesen werden können. Schon lange bot die Firma entsprechende Filter-Aufsätze an, nun werden diese in die Displays integriert.