01.06.2004

NEUES GESETZ

Italien mit Radikalkurs gegen Downloader

Italien hat das weltweit schärfste Anti-Piraterie-Gesetz verabschiedet.

Verstöße gegen das Urheberrecht im Internet werden künftig mit drei Jahren Gefängnis und Geldstrafen von bis zu 250.000 Euro bestraft.

Das illegale Herunterladen von Musik für private Zwecke kann mit 150 bis 1.000 Euro geahndet werden.

Kriminalisierung von Privatpersonen

Zudem können Hard- und Software konfisziert, und die verurteilten Piraten in den großen nationalen Tageszeitungen "La Repubblica" und "Corriere della Sera" an den Pranger gestellt werden.

Damit unterscheidet der Mittelmeerstaat nicht länger zwischen gewerblichen Piraten und Raubkopien, die nur privat genutzt werden.

Bisher wurden nur die Anbieter von Raubkopien zur Verantwortung gezogen.

Das italienische Kulturministerium erklärte, das Gesetz sei notwendig gewesen, um den Schutz geistigen Eigentums auch auf die Tauschbörsen auszuweiten.

Eigennützig

Für politische Beobachter kommen die strengen Gesetze wenig überraschend. Sie werfen Ministerpräsident Silvio Berlusconi, selbst Medienmogul, vor es aus eigennützigen Gründen durchgesetzt zu haben.