03.06.2004

BIS 2007

"Profitabelster Ex-Monopolist Europas"

Vor dem Hintergrund der jüngsten Spekulationen über eine Ablöse der amtierenden Vorstände der Telekom Austria [TA] hat ÖIAG-Vorstand und TA-Aufsichtsratsvorsitzender Peter Michaelis bei der Hauptversammlung [HV] am Donnerstag dem amtierenden Vorstand das Vertrauen ausgesprochen.

Medienberichte, denen zufolge nach Nachfolgern für TA-Vorstandschef Heinz Sundt und TA-Finanzvorstand Stefano Colombo gesucht wird, werden offziell heftig dementiert.

Der Aufsichtsrat werde sich zeitgerecht ein halbes Jahr vor dem Auslaufen der Vorstandsverträge im April 2005 um die künftige Besetzung des TA-Vorstandes kümmern.

Die ÖIAG könne sich nicht erklären, wie diese Unruhe in die Öffentlichkeit gekommen sei, die Diskussion in der Öffentlichkeit sei "unangemessen", bemerkte Michaelis am Donnerstag.

"Kein strafbares Verhalten"

Zum umstrittenen Aktienoptionsprogramm für TA-Manager betonte Sundt, dass er erfreut darüber sei, dass es gelungen sei, das Programm an die Mitarbeiter - "wenn auch mit einer Punktlandung" - auszuschütten.

Wäre es zu keiner Ausschüttung gekommen, wäre das eine "Katastrophe aus motivatorischer Sicht" gewesen, meinte Sundt.

Der TA-Chef zeigte sich erneut davon "überzeugt, dass die TA in Bezug auf das Aktienoptionsprogramm keine strafbare oder bedenkliche Verhaltensweise an den Tag gelegt hat", was auch die Finanzmarktaufsicht [FMA] zuletzt bestätigt habe.

Derzeit ermittelt die FMA im Fall auffälliger Transaktionen gegen eine kleine Wiener Privatbank.

Vorstand sieht gute Entwicklung

Für 2004 erwartet Sundt ein minimales Umsatzplus von null bis ein Prozent, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen [EBITDA] soll um ein bis zwei Prozent steigen, der Nettogewinn soll sich - exklusive der erwarteten Auswirkungen der Steuerreform - "substanziell um deutlich über zehn Prozent" erhöhen.

2007 wolle die TA der "profitabelste Incumbent" [Ex-Monopolist] in Europa werden, bekräftigte TA-Festnetzvorstand Rudolf Fischer. Fünf Prozent des Umsatzes sollen dabei aus neuen Geschäftsfeldern kommen.