07.06.2004

AB ENDE JUNI

British Telecom will Netzzugänge filtern

Der Telekom- und Internetdienstleister British Telecom [BT] will als erster großer Provider Europas den Netzzugang seiner Kunden filtern.

Konkret soll der Zugang zu Kinderporno-Sites gesperrt werden.

BT-Chairman Christopher Bland unterstützt dieses Projekt persönlich, nachdem der Druck von Kinderschutz-Organisationen in den letzten Monaten immer größer wurde. Was in dieser Dimension einst als technisch unmöglich angesehen wurde - BT hat Millionen von Internetkunden, davon allein 2,5 Millionen Breitband-Nutzer - soll nun umgesetzt werden.

Datenschützer sind skeptisch

Der Filtervorgang, vom britischen Blatt Guardian als "erster Web-Massenzensurversuch einer westlichen Demokratie" betitelt, soll Ende des Monats eingeführt werden.

Datenschützer kritisieren den Einsatz von Filtern, da diese selten effizient funktionieren und immer auch eine bestimmte Quote an "unschuldigen" Sites blockieren würden. Darüber hinaus sei die Gefahr gegeben, dass der Filter künftig auch andere Inhalte blockieren könnte. Außerdem würde der Einsatz von Filtern nur bewirken, dass Pädophile weiter in den Untergrund wandern und andere Wege des Datenaustausches benutzen.

"British Telecom hat es verdient, für diesen selbstbewussten Schritt Beifall zu erhalten", freut sich Carr. "Ich erwarte von jedem anderen Provider, sich die Resultate anzusehen und ähnliche Schritte zu setzen".