Prince droht Fans mit Klagen
Der US-Musiker Prince lässt Bilder, Song-Texte und Album-Cover von Fansites entfernen. Prince-Fans sind brüskiert und sprechen von einem Angriff auf die freie Meinungsäußerung.
Vor kurzem ließ Prince Unterlassungserklärungen an drei Fansites verschicken, in denen verlangt wurde, dass Bilder, Song-Texte und Album-Cover des Musikers umgehend aus den Online-Communitys entfernt werden müssen.
Die Verwendung der Inhalte verstoße gegen Copyright-Gesetze, ließen die Anwälte des Musikers die Betreiber der Fansites wissen.
"Angriff auf die Redefreiheit"
Die Fansites schlossen sich zusammen und veröffentlichten eine gemeinsame Protestnote zum Vorgehen des Pop-Exzentrikers.
"Wir glauben, dass Prince kritische Kommentare über seine Person unterbinden will, und sehen darin einen Angriff auf die Redefreiheit", heißt es auf Prince Fans United.
Die Verwendung der Inhalte sehen sie durch die "Fair Use"-Doktrin des US-Copyrights gedeckt. Die Fans kündigten an, ihr Recht auf freie Meinungsäußerung notfalls vor Gericht durchsetzen zu wollen.
Mit Web Sheriff gegen Online-Plattformen
Mitte September hatte Prince rechtliche Schritte wegen Urheber- und Markenrechtsverletzungen gegen zahlreiche Online-Plattformen angekündigt, darunter YouTube, eBay und The Pirate Bay. Prince wolle die Rechte an seiner Kunst im Internet zurückgewinnen, hieß es damals.
In seinem Kampf gegen die unautorisierte Nutzung seiner Werke wird der Musiker vom US-Unternehmen Web Sheriff unterstützt.
Web Sheriff ließ bereits mehr als 2.000 Prince-Videos von YouTube entfernen.
Bizarrer Rechtsstreit um YouTube-Video
Prince ist auch in einen bizarren Rechtsstreit um ein 29 Sekunden langes Video verwickelt, das seine ehemalige Plattenfirma Universal Music von YouTube entfernen ließ.
In dem Familienvideo ist ein Baby zu sehen, das zum Prince-Song "Let's Go Crazy" tanzt. Die Mutter des Kindes erwirkte mit Hilfe der Internet-Bürgerrechtsbewegung Electronic Frontier Foundation [EFF] die Wiederveröffentlichung des Videos auf der Online-Videoplattform und klagte die Plattenfirma.
Die EFF sieht in dieser Praxis einen Verstoß gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung und den fairen Gebrauch von Kulturgütern.
"Verstöße gegen das Copyright können Künstler, politische Kommentatoren und sogar ganz normale Familien zum Schweigen bringen", gab EFF-Anwältin Marcia Hofmann zu bedenken: "Universal soll damit aufhören, unbegründete Behauptungen über angebliche Copyright-Verletzungen zu verbreiten, die die Rechte auf faire Zitate und freie Meinungsäußerung konterkarieren."