Streit ums "größte UMTS-Netz"

hickhack
07.11.2007

Der kleinste heimische Mobilfunker "3" [Hutchison] hat sich mit seiner Werbekampagne rund um "das größte UMTS-Netz Österreichs" Ärger eingehandelt und darf den Slogan vorerst nicht mehr verwenden.

Der Slogan stieß vor allem dem Marktführer mobilkom austria auf, der mit einer Unterlassungsklage reagierte.

Am Mittwoch wurde nun bekannt, dass das Gericht Hutchison die Behauptung, "das größte UMTS-Netz Österreichs" zu haben, per einstweilige Verfügung untersagt hat.

Bei der mobilkom will man das laufende Verfahren nicht kommentieren, verweist aber auf die regelmäßig von der Technischen Universität Wien erstellten Netztests, bei denen die mobilkom stets gut abgeschnitten habe.

Unterschied laut Gericht zu klein

Laut Hutchison gab die mobilkom vor Gericht an, eine UMTS-Netzabdeckung von "zumindest 80 Prozent" der Bevölkerung erreicht zu haben. Bei Hutchison liege der Netzausbaugrad bei 83 Prozent. Dieser nur geringe Unterschied rechtfertige laut Gericht aber keine Spitzenstellung, wie "3"-Pressesprecherin Barbara Puhr im Gespräch mit ORF.at sagte.

Sie betonte auch, dass sich seit diesem letzten Wert wieder einiges getan habe beim Ausbau. 300 Millionen Euro sei Hutchison die Erweiterung der Infrastruktur bis Anfang 2008 wert.

One-Chef Michael Krammer sagte zuletzt mit einem Seitenhieb auf den Streit, dass die Indoor-Versorgung seiner Meinung nach weitaus relevanter sei als der Streit darüber, wer das flächenmäßig größte Netz besitze.

Versorgungsgrad der Bevölkerung

Bei den Messmethoden für die Netzabdeckung gebe es keine standardisierte Methoden, sowohl mobilkom als auch Hutchison gingen aber vom Versorgungsgrad bei der Bevölkerung aus, sagte Hutchison-Technikchef Jan Trionow am Mittwoch. Bei Hutchison halte man das für ein durchaus relevantes Maß für die Größe.

Die Angaben betreffen natürlich die theoretische Abdeckung der Regionen und sind keine "Indoor"-Werte. Bis Anfang nächsten Jahres peilt Hutchison laut Trionow eine Abdeckung von 90 Prozent an. Problemzonen beim Ausbau sieht er nicht: "Wir können auf die tele.ring-Standorte zurückgreifen, die wir übernommen haben."