Telekom Austria angeblich vor Verkauf
Die Telekom Austria [TA] soll vor dem Verkauf an die schweizerische Swisscom stehen.
Das berichtet die "Presse" in ihrer Samstagausgabe. Nach dem Bericht verhandelt die Swisscom ernsthaft über einen Einstieg in die Telekom und soll nun 15 Euro pro Aktie bieten. Seitens der Schweizer ist laut "Presse" von "seriösen Sondierungsgesprächen" die Rede, im Finanzministerium heißt es dazu nur "kein Kommentar." Die Schweizer sollen aber jedenfalls schon bei Finanzminister Karl-Heinz Grasser angeklopft haben.
Der seit mehr als einem Jahr mit wechselnder Intensität diskutierte Verkauf der Telekom Austria an die Swisscom ist dem Bericht zufolge so "heiß" wie nie zuvor. "Die Swisscom hat sehr großes Interesse und führt seriöse Sondierungsgespräche", wurde der Zeitung aus dem Swisscom-Umfeld bestätigt.
Nicht an feindlicher Übernahme interessiert
Die Schweizer - Wunschpartner von Teilen der TA - wollen seit
langem die Mehrheit, sind aber an keiner feindlichen Übernahme
interessiert. Die nun gebotenen 15 Euro je Aktie würden für das von
der ÖIAG zur Privatisierung frei gegebene 17-Prozent-Paket 1,275
Mrd. Euro Erlös bedeutete - viel mehr als bei der eigentlich
angepeilten Börseplatzierung.
Ernsthafte Verhandlungen vor einem Jahr
Swisscom-Boss Jens Alder hatte bei der Bilanzpräsentation im März und dann erneut im Mai sein Grundsatzinteresse erneuert und in einem Interview mit der "Handelszeitung" gemeint, dass man noch nicht zum Zug gekommen sei, sei "eher ein politisches denn ein wirtschaftliches Thema" - auf Seiten Österreichs.
Vor einem Jahr hatte es bereits ernsthafte Verhandlungen mit den Schweizern gegeben, sie waren an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert: Die Schweizer boten unter 12 Euro, die ÖIAG und das Finanzministerium wollten zumindest 13 Euro.
Sollten die Schweizer mit Grasser handelseins werden - der Finanzminister hat als Eigentümervertreter das letzte Wort - stellt das die ÖIAG vor eine neue Situation, heißt es weiter. Denn an sich hat der Aufsichtsrat im Mai den Verkauf eines 17-Prozent-Pakets der TA an internationale institutionelle Investoren [Banken, Versicherungen, Fonds usw.] beschlossen.
Analysten erwarten Gewinnanstieg für TAÖIAG hält sich bei öffentlicher Platzierung zurück
Bis dato ist nicht einmal in Investmentbanker-Kreisen ein Termin für die Platzierung durchgesickert, auch in der ÖIAG-Aufsichtsratssitzung am heutigen Freitag, war die TA nur Randthema gewesen - obwohl angesichts der guten Börsensituation der Juni als gutes Zeitfenster gewertet wird. Das sei, so die Zeitung, für Insider ein Indiz, dass der Verkauf an die Schweizer ernsthaft in Erwägung gezogen werde.