IPhone startet in Europa
Das Apple-Multimedia-Handy iPhone ist am Freitag, vier Monate nach dem Marktdebüt in den USA, auch in Europa an den Start gegangen. Die Nachfrage ist groß: In Deutschland wurden bereits 10.000 Stück verkauft.
In Deutschland ist das iPhone seit Freitagmitternacht exklusiv über den Mobilfunkanbieter T-Mobile erhältlich.
In Köln, wo ein T-Mobile-Shop zu dieser Zeit geöffnet hatte, war der Andrang nach Angaben eines Unternehmenssprechers so groß, dass die Kunden zeitweise nur in Gruppen eingelassen wurden.
Bereits über 10.000 Stück verkauft
T-Mobile verzeichnete am ersten Verkaufstag eine rege Nachfrage nach dem Gadget und vermeldete am Nachmittag bereits über 10.000 verkaufte Geräte.
Philipp Humm, Chef von T-Mobile Deutschland, zeigte sich "außerordentlich zufrieden" und sprach von einem "großen Erfolg". Lieferengpässe gebe es noch nicht, hieß es aus dem Unternehmen.
Schlangen auch in Großbritannien
In Großbritannien wurden die ersten Apple-Handys am frühen Abend ausgegeben. Auch dort bildeten sich vor den Verkaufsstellen Schlangen.
Der Mobilfunkanbieter O2, der das Handy exklusiv vertreibt, hofft nach eigenen Angaben darauf, bis Weihnachten 200.000 iPhones zu verkaufen.
In Deutschland kostet das iPhone 399 Euro, dazu kommen bei einer Vertragslaufzeit von zwei Jahren je nach Tarif 49 bis 89 Euro im Monat. In Großbritannien ist das iPhone ab 269 Pfund zu haben.
Weihnachtsgeschäft wartet
Das iPhone werde der Verkaufsschlager im Weihnachtsgeschäft, so Humm. Das iPhone sei ein Telefon für jedermann.
Man müsse nur über den Atlantik schauen, um zu sehen, auf welche Resonanz das iPhone stoße, sagte er.
In den USA verkaufte Apple seit dem Start Ende Juni mehr als 1,4 Millionen iPhones. Für den US-Exklusivanbieter AT&T ist das Gerät das bestverkaufte Handy seiner Geschichte.
Österreich-Start unklar
In Österreich wird das iPhone noch nicht angeboten. Die Deutsche Telekom ist in Österreich ebenfalls mit T-Mobile vertreten.
Ob sie oder Mitbewerber One das Mobilfunkgerät anbieten wird, ist noch offen. Die One-Mutter France Telecom wird das iPhone in Frankreich am 29. November auf den Markt bringen.
In der Branche geht man aber davon aus, dass T-Mobile den Zuschlag erhält. Das Unternehmen meinte heute dazu: "Kein Kommentar".
Boris Nemsic, Chef des heimischen Mobilfunkers mobilkom austria, freut sich zwar über jeden iPhone-User, der im A1-Netz telefoniert. Er sei aber froh, nicht Teil des Hypes um das Apple-Handy zu sein, sagte er im Gespräch mit ORF.at.
Kritik an Exklusivbindung
Die exklusive Bindung an einen Mobilfunkanbieter hatte in den USA bereits zu Sammelklagen und in Frankreich zu einer Verzögerung des Marktstartes geführt.
Apple versucht, über Firmware-Updates die Freischaltung seiner Geräte für andere Mobilfunkanbieter zu verhindern. Am Freitag lieferte Apple parallel zum Marktstart in Deutschland und Großbritannien das Firmware-Update 1.1.2 aus.
Dennoch sind nach Apple-Schätzungen rund 250.000 Geräte in Umlauf, mit denen nicht über den Exklusivanbieter telefoniert werden muss.
Kein UMTS
Auch in Europa wird das iPhone, das über einen berührungsempfindlichen 3,5-Zoll-Bildschrim und eine 2-Megapixel-Kamera verfügt, vorerst kein UMTS unterstützen.
Der Zugang zu Netzwerken und anderen Geräten erfolgt über WiFi, Bluetooth oder die GSM-Weiterentwicklung EDGE. Gerüchten zufolge soll das iPhone 2008 jedoch auch mit UMTS-Unterstützung erhältlich sein.
Die Nutzung von WLAN-Hotspots der Mobilfunkbetreiber und iPhone-Exklusivpartner T-Mobile und O2 sind in Deutschland und Großbritannien in den Tarifen jedoch bereits inkludiert.
(futurezone | dpa | Reuters | AFP)