Was Netzbenutzer über Tracking wissen
Immer mehr Internet-Benutzer werden sich darüber klar, dass Firmen ihre Kauf- und Surfgewohnheiten im Netz verfolgen ["Tracking"] und entsprechende User-Profile anlegen.
Rund 73 Prozent der User ist laut einer Studie von Burst!-Media bewusst, dass Informationen darüber gesammelt werden, wie und von wem welche Inhalte genutzt werden.
50 Prozent der Befragten nehmen an, dass persönliche Daten wie Alter, Geschlecht oder etwa das Einkaufs-Verhalten rückverfolgt werden.
Datenschützer vs. "gläserner Konsument"
Während die Wirtschaft Data-Mining als nützliches Tool für das
Erforschen der Bedürfnisse der Kunden sieht, warnen Datenschützer
und Softwarehersteller vor übertriebenem Eifer.
23 Prozent sehen kein Problem
66 Prozent glauben allerdings, dass es sich bei den Tracking-Verfahren vor allem um nicht persönlich identifizierbare Informationen wie etwa den geografischen Standort des Rechners oder die Verbindungsgeschwindigkeit handelt.
Immerhin 23 Prozent der Versuchs-Personen gab an, dass ihnen das Sammeln solcher Informationen für gezielte Werbung nichts ausmacht.
Für die Studie wurden das Surfverhalten von 6.097 Netz-Usern beobachtet und hinterfragt.
Spyware-Befall nimmt zu
Der US-Provider EarthLink hat gemeinsam mit Webroot Software
kürzlich eine Studie zur Verbreitung von Spyware herausgegeben. Auf
einer Million untersuchter Computer fand man insgesamt rund 30
Millionen Spyware-Befälle.
Daten-Weitergabe nur für 30 Prozent illegal
Das Weiterverkaufen von Postleitzahlen und E-Mail-Adressen an eine dritte Partei sahen 40 Prozent der Befragten als legal an, nur 30 Prozent befanden solche Praktiken als illegal.
Parry Aftab, ein Rechtsanwalt, der auf Privatsphäre und Sicherheit im Cyberspace spezialisiert ist, sieht Tracking vor allem als Image-Problem für Unternehmen:
"Sobald man Informationen sammelt, kommt man mit dem Gesetz in Berührung. Das Risiko dabei ist aber nicht, verklagt zu werden oder ins Gefängnis zu gehen. Das größte Risiko ist, einen Kunden zu verlieren. Es geht hier mehr ums Vertrauen, als um Gesetze."