Eigentümerwechsel bei Mobilfunker One
Der drittgrößte österreichische Mobilfunkanbieter One kommt nicht zur Ruhe.
Mitte Mai wurde die Kündigung von 225 Mitarbeitern bekannt gegeben, kurz darauf das Finanzmanagement ausgetauscht.
Wie das "Wirtschaftsblatt" in seiner Mittwochsausgabe berichtet, will sich nun auch der deutsche One-Mehrheitseigentümer und Energieriese E.ON in den nächsten beiden Jahren zurückziehen.
Gerüchte über einen Ausstieg gab es schon länger, wurden aber immer von One dementiert. E.ON will sich weiter nicht festlegen, bis wann er seinen Mehrheitsanteil an One verkaufen will. E.ON-Sprecher Christian Drepper bekräftigt lediglich, dass sich der Konzern mittelfristig von seiner One-Beteiligung trennen werde.
Zu den Gerüchten um einer Änderung der Eigentümerstruktur meinte das Unternehmen zu Jahresbeginn: "Wir haben seit fünf Jahren den gleichen Chef, die gleiche Marke und die gleichen Eigentümer - das können unsere Mitbewerber nicht von sich behaupten."
One-Mitarbeiter im Vergleich umsatzstarkÜbernahmemöglichkeit durch Orange
Den kolportierten Rückzug innerhalb der nächsten zwei Jahre dementierte Drepper jedoch. "Das kann auch länger dauern."
Offen ist ihm zufolge auch, an wen die Anteile gehen könnten. One gehört zu 50,1 Prozent E.ON, den Rest halten Telenor, Orange und TDC. Laut One haben die anderen Anteilseigner ein vertraglich zugesichertes Vorkaufsrecht. E.ON-Sprecher Drepper schließt aber auch einen Verkauf an einen Finanzinvestor nicht aus.
Im November 2003 hatte es geheißen, der Mobilfunker Orange, Tochter der France Telecom, bewerbe sich als Nachfolger von E.ON. Eine Orange-Sprecherin hatte damals gemeint: "Eine Erhöhung unseres Anteils ist nicht ausgeschlossen."
Zudem hieß es, Knackpunkt bei den Verhandlungen mit Orange sei das Vorkaufsrecht der norwegischen Telenor, der ebenfalls 17,45 Prozent gehören und die ihre Anteile ebenfalls erhöhen wolle.
Die mobilkom austria hält derzeit 42,5 Prozent am österreichischen Mobilfunkmarkt, es folgen T-Mobile mit 27,1 und One mit 20 Prozent. Tele.ring betreut zehn Prozent des Marktes, der Rest des GSM-Marktes entfällt auf die Wiederverkäufer Tele2 und eTel. Der Marktanteil des UMTS-Anbieters Hutchison [3] blieb mit 0,37 Prozent nahezu konstant.
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