23.06.2004

ÖSTERREICH

Industrie lässt "Musikpiraten" ausforschen

EMI Austria will schärfer gegen Musikpiraterie im Internet vorgehen. Eine amerikanische Firma sei beauftragt worden, im Internet zu recherchieren.

Mögliche Klagen gegen illegale Musik-Downloads in Österreich gingen aber nicht von EMI, sondern vom Verband der Österreichischen Musikwirtschaft [IFPI] aus, betonte Albert Manzinger, Österreich-Chef des britischen Musikkonzerns EMI.

IFPI-Geschäftsführer Franz Medwenitsch dazu: "Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, damit [Downloads, Anm.] aufzuhören." Eine Entscheidung darüber, wann die angekündigten Klagen anstehen, soll bald getroffen werden.

"Es geht gegen massive Internet-Musikpiraterie, nicht um irgendeinen zwölfjährigen Schüler", so Manzinger weiter. Man wolle kein Exempel statuieren, "Angemessenheit ist das Entscheidende".

Legale Downlads in Österreich erfolgreich

Derzeit mache der Musik-Download ein Prozent des Gesamtumsatzes für EMI aus, "in den kommenden drei Jahren auf 20 Prozent zu kommen, wäre gut", so Manzinger.

Die kostenpflichtigen Musik-Plattformen würden in Österreich besser angenommen als in Deutschland, schließt Manzinger aus ersten Zahlen. Die "beste Börse" in Österreich sei gerechnet auf die Einwohnerzahl um 2,5 Prozent stärker genutzt als die "beste Börse" in Deutschland.

Eine postive Entwicklung gab es laut Manzinger im Musik-DVD-Geschäft: Im vergangenen Jahr sei der Markt um 100 Prozent gewachsen, EMI konnte den Absatz mehr als versiebenfachen und dominiert damit den österreichischen DVD-Musikchartmarkt mit 50 Prozent Marktanteil.