Der Flugdaten-Hunger der US-Regierung
Die US-Regierung hat von weitaus mehr US-Fluglinien Passagierdaten verlangt und erhalten, als bisher bekannt geworden ist.
Dies sagte der Chef der Transportation Security Administration [TSA], David Stone, vor einem Ausschuss des US-Senats. Damit dürfte die Regierung laut Angaben des Demokratischen Senators Joe Lieberman das US-Datenschutzgesetz verletzt haben.
Laut Privacy Act muss die Regierung die Bürger davon informieren, wenn sie Daten über sie sammeln will. Auch müssen die Bürger die Möglichkeit und die notwendigen Informationen dazu haben, die gesammelten Informationen einzusehen.
America West, Frontier Airlines, Delta Airlines, Continental Airlines und die Reservierungssysteme Sabre und Galileo International gaben Daten wie Name, Adresse und Kreditkartennummer an die Behörde oder für sie arbeitende Firmen in den Jahren 2002 und 2003 weiter.
JetBlue, American Airlines und Northwest Airlines haben ebenfalls bereits eingeräumt, Daten über ihre Flugpassagiere an die US-Regierung weiter gegeben zu haben.
Auch American gab Passagierdaten weiterDaten für CAPPS II
Die Daten wurden laut Angaben dazu verwendet, um das in Entwicklung Screeningprogramm CAPPS II zu testen. Frontier, America West und Continental un Delta bestätigten die Daten-Weitergabe. Galileo bestritt die Datenweitergabe, Sabre gab an, dass ihre Daten nicht verwendet wurden.
Laut Stone sammelten auch Lockheed Martin, HNC Software, IBM, Infoglide und Ascent Technology Passagierdaten für die Tests ihrer Screening-Software. Dies sei aber laut der TSA nicht meldepflichtig gewesen, da keine bestimmten Personen in den Datensätzen gesucht wurden.
Nachdem bekannt geworden war, dass bereits einige der Fluglinien die Daten ihrer Passagiere weiter gegeben haben, weigerten sich andere Fluglinien, dies ebenfalls zu tun. Dadurch verzögerte sich die Inbetriebnahme des Computer Assisted Passenger Profiling System [CAPPS II].