TA mit sinkenden Gewinnen
Die Umsätze stiegen dank des Auslandsgeschäfts und der eTel-Übernahme um 2,0 Prozent.
Der führende österreichische Telekomkonzern Telekom Austria hat am Mittwoch seine Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres vorgelegt.
Demnach sind schon in den ersten neun Monaten dieses Jahres die Umsätze dank höherer Erlöse aus den internationalen Beteiligungen der Telekom Austria und durch die Übernahme des Konkurrenten eTel in Österreich um 2,0 Prozent auf 3,631 Mrd. Euro gestiegen. Die Zahlen der kürzlich übernommenen ukrainischen Mobilfunkfirma MDC sind in diesem Ergebnis noch nicht enthalten.
Trend im dritten Quartal fortgeschrieben
Im Auftaktquartal 2007 waren die Gewinne der Telekom Austria erstmals zurückgegangen, im dritten Quartal hat sich dieser Trend nun weiter beschleunigt.
Während sich die Umsätze von Juli bis September um 3,6 Prozent auf 1,277 Mrd. Euro stärker erhöht haben als im ersten Halbjahr, ist das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung [EBITDA] dagegen deutlicher um 5,4 Prozent auf 521,2 Mio. Euro, der Nettogewinn um 18,7 Prozent auf 173,7 Mio. Euro und der Gewinn je Aktie um 13,6 Prozent auf 0,39 Euro zurückgegangen.
Zum Vergleich: In den ersten drei Quartalen in Summe ist der Gewinn je Aktie nur um 5,7 Prozent auf 0,99 Euro gesunken.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen [EBITDA] sank dagegen bis September wegen Rückgängen im Festnetz und Anlaufkosten für den Mobilfunkstart in Serbien und Mazedonien in Höhe von 34,8 Mio. Euro bereits um 4,7 Prozent auf 1,463 Mrd. Euro, auch der Nettogewinn ging schon nach neun Monaten um 9,4 Prozent auf 451,5 Mio. Euro zurück.
Gute Prognose für Weißrussland
Die Telekom Austria wird nach dem Einstieg in Weißrussland mehr umsetzen als bisher erwartet.
Wie die TA am Mittwoch mitteilte, sollen die Umsätze dank des Zukaufs des zweitgrößten weißrussischen Mobilfunkanbieters MDC heuer um drei Prozent steigen. Bisher war die TA von stagnierenden Umsätzen ausgegangen. Der Nettogewinn der TA wird laut der neuen Prognose dennoch um acht Prozent fallen.
Analysten nicht überrascht
Die Ergebnisse lagen im Rahmen der Analystenerwartungen. Sie waren im Durchschnitt von 3,621 Mrd. Euro Umsatz, 1,452 Mrd. Euro EBITDA und 451,5 Mio. Euro Nettogewinn ausgegangen.
Die höhere Nettoverschuldung zur Finanzierung der MDC-Übernahme sowie eine höhere Aktionärsvergütung hätten zu gestiegenen Zinsaufwendungen geführt, begründete die TA den Ergebnisrückgang. Insgesamt hat der Konzern für Dividenden an die Aktionäre und Aktienrückkäufe, die ebenfalls den Börsianern zugutekommen, heuer bis September 712,9 Mio. Euro ausgegeben.
MDC-Gewinne gleichen aus
Zusätzliche Belastungen seien auch noch dadurch entstanden, dass mehr Festnetzkunden als erwartet ihre Anschlüssen gekündigt hätten, und die Regulierungsbehörde auch noch rückwirkend die Großkundentarife [Terminierungsentgelte] im Mobilfunk gesenkt habe. Das sei aber durch die Gewinnbeiträge der MDC ausgeglichen worden. Die MDC wird bereits im vierten Quartal in der TA-Konzernbilanz voll konsolidiert - früher als zuletzt angenommen.
Ihre letzte Prognose für das operative Ergebnis im Gesamtjahr hat die TA deshalb bestätigt. Demnach geht sie für 2007 von einem Rückgang des EBITDA gegenüber 2006 um etwa 3 Prozent aus. 2006 hatte die Telekom-Austria-Gruppe 4,759 Mrd. Euro umgesetzt, bei einer EBITDA-Marge von 40,1 Prozent.
(APA)