Vor neuer Klage gegen TA-Tarif
Die größten alternativen österreichischen Telefon-Netzbetreiber überlegen gegen den neuen Festnetztarif der Telekom Austria [TA] "Tarif TikTak Privat Neu" zu klagen.
Die Argumentation: Wenn die Spanne zwischen dem Wiederverkaufspreis der Gesprächsminuten, den die Alternativen an die TA zu zahlen haben [Interconnection-Gebühr] und dem von der TA an die eigenen Endkunden verrechneten Preis zu gering sei, hätten die alternativen Betreiber keine Chance mehr, am Markt mitzumischen. Das berichtet der "Trend" in seiner neuen Ausgabe.
Auf den Wiederverkaufspreis müssen die Alternativen die eigenen Kosten draufschlagen und damit wäre es schwierig, mit den Endkundentarifen der TA mitzuhalten - was gegen die regulatorischen Vorgaben wäre.
Damit könnte dieser Streit um die Tarife der nächste Fall für das Kartellgericht werden, das erst im März das Angebot von Freiminuten im Rahmen eines bisherigen TikTak-Tarifs untersagt hat.
Neue Festnetztarife bei Telekom AustriaRegulator sieht Spannen von 15 Prozent
Regulator Georg Serentschy geht davon aus, dass den Alternativen immer noch Spannen von 15 Prozent in der Freizeit und bis zu 200 Prozent in der Geschäftszeit zur Abdeckung ihrer eigenen Netz- und sonstigen Kosten verbleiben.
Dem widersprechen die alternativen Betrieber. Laut VAT-Präsident und UTA-Vorstandsmitglied Romed Karre müsste der Abstand mindestens 25 Prozent wie in Deutschland betragen, "eher aber 30 Prozent".
Der Festnetz-Chef der TA, Rudolf Fischer, entgegnet, dass die Preise von der Regulierungbehörde genau durchgerechnet wurden.
"Wir brauchen eine Rechtssicherheit. Es kann nicht sein, dass in einer Nachbetrachtung eine Behörde das aufweicht, was vorher eine andere Behörde entschieden hat", so Fischer.