Schütteln baut sichere Verbindung auf

17.11.2007

In Zukunft könnte eine sichere Bluetooth-Verbindung zwischen zwei Handys durch Schütteln aufgebaut und die Digicam mit dem Drucker durch Draufklopfen verbunden werden. Die Idee stammt vom österreichischen Forscher Rene Mayrhofer von der britischen Universität Lancaster.

Mit der "Shake to connect"-Technologie wollen Mayrhofer und sein Kollege Hans Gellersen die drahtlose Anbindung von mobilen Geräten vereinfachen.

Das Forscherduo hat bereits eine Prototyp-Software fertiggestellt, die mit einem handelsüblichen Mobiltelefon funktioniert.

Diese Art des Verbindungsaufbaus sei einfacher und sicherer als der derzeitige Weg, ein Gerät aus einer Liste auszuwählen und einen Sicherheitscode einzugeben, so die Wissenschaftler. "Es ist ein natürlicher Weg, zwei Geräte aufeinander abzustimmen", sagt Mayrhofer.

Synchrones Schütteln

Eine Drahtlos-Verbindung wird nur aufgebaut, wenn beide Geräte in derselben Hand gehalten und gleichzeitig geschüttelt werden.

Hält man die Handys in verschiedenen Händen, stimmen die Bewegungsmuster nicht miteinander überein, und der Verbindungsaufbau wird verweigert.

Die Bewegungen werden mittels integrierter Schwingungssensoren gemessen. Einige Handymodelle wie das Nokia 5500 verfügen bereits über solche Sensoren.

Erste Tests erfolgreich

Um die Sicherheit des Schüttelsystems zu prüfen, wurden Tests durchgeführt, bei dem Testpersonen versuchen sollten, zwei Geräte ohne Aneinanderhalten zu verbinden.

Trotz aller Versuche, die Geräte mit Hilfe von Musikuntermalung oder Metronomtaktung im genau gleichen Rhythmus zu schütteln, gelang es nur in wenigen Fällen, eine Verbindung aufzubauen.

Standard-Codes als Sicherheitslücke

Die Technologie könnte die drahtlose Anbindung von Handyzubehör wie etwa Kopfhörern vereinfachen.

Derzeit muss das entsprechende Produkt aus einer Liste ausgewählt und dann mittels Code-Eingabe freigeschalten werden. Eine Sicherheitslücke liege aber darin, dass etwa 95 Prozent aller Kopfhörer den Standard-Freischaltcode "0000" hätten, so Mayrhofer.

Mit der Digicam auf den Drucker klopfen

In weiterer Folge könnten mit dem System auch kleinere mit größeren Geräten, z. B. eine Digicam mit einem Drucker verbunden werden.

Dabei wird nicht mehr geschüttelt, sondern einfach mit dem kleineren auf das größere Gerät geklopft. Schwingungssensoren und Mikrofone könnten dann die Aufprallaufzeichnungen vergleichen und dann eine Verbindung freigeben.

(New Scientist)