Korrekturphase für Technologie-Börsen
An den Technologiebörsen ist letzte Woche nach einheiliger Meinung fast sämtlicher Beobachter eine nachhaltige Korrekturphase eingeleitet worden.
Zwar konnten sich nach herben Donnerstags-Verlusten sowohl der Nasdaq als auch der Neue Markt in Frankfurt am Freitag leicht erholen, aber die Wochenbilanzen der Indizes zeigen klar nach unten.
Der Nasdaq schloss am Freitag mit 4.572 Punkten nach einem Spitzenwert knapp über 5.000 Punkten vom Montag. Der Neue Markt endete nach einem Start von rund 7.250 bei 6.606 Zählern.
Nasdaq-WocheDie relativ glimpflichen Handelsverläufe vom Freitag, in denen Nasdaq und Neuer Markt jeweils leichte Gewinne nach deutlichen Abwärtstendenzen zu den Handelsanfängen verbuchen konnten, werden vor allem auf die Interessen der institutionellen Anleger zurückgeführt.
Diese wichtige Händlergruppe musste auf die Abschlusswerte ihrer Quartalsbilanzen Rücksicht nehmen, so dass sie eine Fortsetzung der Donnerstags-Tendenz nicht hinnehmen konnte und durch entsprechende taktische Käufe verhinderte - weshalb für Monatg ein weiteres Nachgeben der Kurse erwartet wird.
Darüber, wie lange die Korrekturphase der Technologie-Werte andauern wird und wie tief die Kurse dabei noch fallen werden, sind verschiedene Meinungen zu hören: Die Zeitspanne wird von einigen Wochen bis hin zum restlichen Jahr geschätzt und die Entwicklung der Indizes von gleichbleibend [Konsolidierung statt weiterer Korrektur] bis hin zu weiteren 10 Prozent Verlusten zum Jahresende [So die Einschätzung der Investmentbank JP Morgan für europäische Technologie-Werte].
Wirklich ungünstig ist die derzeitige Entwicklung auf jeden Fall für gerade bevorstehende Börsengänge, wie den von T-Online. Der Ausgabekurs wird deutlich niedriger ausfallen als erwartet. Die Deutsche Telekom will am Montag die
Preisspanne ankündigen.Klare Tendenzen der Anleger-Tipps der Analysten sind die Fokussierung auf mittelfristige Wertsteigerungen, der Umstieg auf traditionelle Industriewerte und eine genauere Auswahl der Technologiewerte.
So ist immer wieder zu hören, dass die Phase der "automatischen Gewinne" bei Technologiewerten zunächst vorbei ist, viele Anleger dürften deshalb von der "New Economy" auf die "Old Economy" umschichten und so Dow und Dax kräftigen.
Für die Investition in IT-Werte wird eine größere Zurückhaltung erwartet, statt auf "heiße Tipps" sollten die Anleger auf die technologischen "Filetstücke" setzen, sagte ein Frankfurter Fondsmanager zur dpa.