04.07.2004

AUFGEBOHRT

Auf der Suche nach mehr ADSL-Speed

Japan wartet ungeduldig auf höhere Geschwindigkeiten für die Internet-Zugangstechnologie ADSL [Asymmetric Digital Subscriber Line].

ADSL wird weltweit - auch hierzulande - eingesetzt, um über herkömmliche Kupfertelefonleitungen Geschwindigkeit von theoretisch bis zu acht Megabit pro Sekunde zu erzielen. Durch Leitungsqualität und die Entfernung vom Wählamt liegt der Wert jedoch meist deutlich darunter.

ADSL bezieht seine Geschwindigkeit unter anderem auch aus der Tatsache, dass für den Downloadkanal viel Bandbreite zur Verfügung steht, während der Uploadkanal schwächer dimensioniert ist [Asymmetric].

In Japan, wo ADSL eine der vorherrschenden Zugangstechnologien ist und die dichte Verbauung in den Ballungszentren eine entsprechende Nähe zu den Wählämtern garantiert, sind viel schnellere ADSL-Lösungen als beispielsweise in den USA oder Europa im Einsatz. Ungeduldig wartet man daher auf ein Machtwort des TTC [Telecommunication Technology Committee], der Standardisierungsorganisation für Japans Telekommarkt.

Warten auf Beschlussfassung

Doch noch kam es zu keinem Beschluss; die nächste Sitzung findet am 22. Juli statt. Beobachtern zufolge könnte sich dies auch bis zu Jahresende verzögern - ein Datum, zu dem das TTC die DSL-Richtlinien neu festlegen muss.

Problem Nummer eins bei der Erhöhung des Upstreams ist, dass die Qualität des Downstreams automatisch verschlechtert wird. Darüber hinaus müsste pro Provider ein unterschiedlicher Ansatz gewählt werden, um auf die Geschwindigkeitssteigerung zu kommen.

Zum Vergleich: Während in Österreich derzeit 128 Kilobit Upstream im ADSL-Standardprodukt üblich sind, wollen Japans Provider Geschwindigkeiten von bis zu fünf Megabit einführen.

Problem Nummer zwei ist die Existenz von VDSL [Very Highspeed Digital Subscriber Line], einer ausgesprochenen Kurzdistanz-Technologie, wie sie in Japan ausschließlich vom Marktführer NTT angeboten wird.

Würde man sich in der Branche auf eine Anhebung der ADSL-Geschwindigkeit einigen, müsste man dies auch bei VDSL zulassen, was den Wettbewerbsvorteil wieder zunichte machen würde.

Der Provider EAccess will den Upload-Speed demnächst auf fünf Megabit pro Sekunde anheben. Das Unternehmen will den Service ab dem Frühherbst anbieten.