Deutsche T unter iPhone-Beschuss

wettbewerb
20.11.2007

Erwägt neues Vertriebsmodell nach einstweiliger Verfügung

Die Deutsche Telekom prüft nach Protesten von Konkurrenten eine Abkehr von der bestehenden iPhone- Verkaufspraxis. Das bisherige Vertriebsmodell könnte geändert und das Apple-Handy ohne Vertragsbindung und elektronische Sperre angeboten werden, sagte ein Sprecher der Mobilfunktochter T-Mobile am Dienstag in Bonn.

Eine Entscheidung soll am Mittwoch fallen. Zuvor hatten Konkurrenten den Druck auf Apple und T-Mobile erhöht.

Kein Verkaufsstopp

Vodafone D2 hatte am Montag beim Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen den exklusiven Vertrieb des iPhone durch den Rivalen T-Mobile erwirkt.

Auch der Mitbewerber debitel hat sich nun in der Sache zu Wort gemeldet: Die exklusive Koppelung des Apple-Handys an das Mobilfunknetz von T-Mobile verstoße gegen die Mobilfunklizenzvereinbarung und sei damit rechtswidrig, sagte eine Sprecherin des Mobilfunkproviders am Dienstag in Stuttgart. Bei der regulierungsbehörde, der Bundesnetzagentur, sei daher ein Lizenzverstoß anzeigt worden.

Vodafone-Deutschland-Chef Friedrich Joussen hatte kritisiert, dass das Apple-Handy nur in Verbindung mit einem Zweijahresvertrag von T-Mobile verkauft wird.

IPhone für alle

Man strebe aber keinen Verkaufsstopp an, sondern dass das iPhone für alle ohne Vertragsbindung erhältlich wird.

Auch Vodafone verhandelte mit Apple

Vodafone hatte ebenfalls mit dem US-Konzern Apple über den exklusiven Vertrieb des iPhone verhandelt, letztlich erhielt jedoch T-Mobile den Zuschlag. Den Vorwurf, Vodafone reagiere wie ein schlechter Verlierer, wiesen die Düsseldorfer zurück. Die Bedingungen hätten nicht gestimmt, sagte der Sprecher.

Apple habe nicht nur diktieren wollen, bei welchen Vertragspartnern das Handy zu haben ist, sondern auch eine Umsatzbeteiligung verlangt. "Das kann man nicht machen", sagte der Sprecher. Vodafone befürchtet offenbar, dass das Beispiel Schule macht. Medienberichten zufolge muss die DT-Tochter ein Drittel der Umsätze an Apple abgeben.

(dpa)