Hahn will EIT nach Wien holen
Die Sitzfrage für den Verwaltungsrat des geplanten Europäischen Technologieinstituts [EIT] soll bis Mitte 2008 geklärt sein.
Das hätten die zuständigen EU-Minister am Freitag in Brüssel vereinbart, sagte Wissenschaftsminister Johannes Hahn [ÖVP] gegenüber Medienvertretern in Wien.
EU-Prestigeprojekt
Als Räumlichkeit für den EIT-Verwaltungsrat will Österreich den Techgate-Standort auf der Donauplatte beim Austria Center in Wien vorschlagen. Österreich werde seine Bewerbung am 13. Februar im Wien-Haus in Brüssel offiziell präsentieren, kündigte Hahn an. Das EIT soll als Netzwerk europäischer Forschungseinrichtungen ein Flaggschiffprojekt europäischer Forschung werden.
Der Techgate-Standort würde eine moderne Büroinfrastruktur für etwa 60 Personen - die geplante Personalstärke des Verwaltungsrates - bieten, so Hahn. Der Verwaltungsrat soll Mitte 2009 seine Arbeit aufnehmen.
Konkurrenz aus Ungarn und Polen
Neben Österreich haben sich offiziell bisher Ungarn mit Budapest und Polen mit Breslau [Wroclaw] beworben. Darüber hinaus gebe es Interesse von einigen deutschen Städten, die aber nicht offiziell Unterstützung aus Berlin genießen würden.
Hahn nutzte die Gelegenheit, um auf die Defizite der Konkurrenten hinzuweisen. Ungarn müsse sich wahrscheinlich entscheiden, ob es sich um den Verwaltungsrat des EIT oder um den Sitz für die europäische Neutronenforschungseinrichtung European Spallation Source [ESS] bewerben wolle. Bei der polnischen Bewerbung stelle sich die Frage, ob die neue Regierung in Warschau auch atmosphärischen Rückenwind durch Europa bekomme.
Finanzierung unklar
Die Finanzierung des EIT aus dem EU-Haushalt ist ebenso wie im Fall des EU-Satellitensystems Galileo weiter unklar. Benötigt werden dafür 309 Millionen Euro bis 2013. Die Finanzierungsfragen sind Gegenstand eines EU-Budgetrates, der am Freitag in Brüssel tagt.
(APA)