12.07.2004

VON PIERER

"Nur Synergien, Keine Auslagerung"

Die Unruhe um angedrohte und tatsächliche Werksschließungen des Siemens-Konzerns hält weiterhin an. Der scheidende CEO und kommende Aufsichtsratsvorsitze Heinrich von Pierer musste mit kräftigen Worten dementieren, was in der Branche kursiert.

Nämlich Gerüchte, Siemens wolle die renditeschwache Mobiltelefonsparte in ein Gemeinschaftsunternehmen auslagern. Dies bezeichnete von Pierer im Gespräch mit dem Magazin "Focus" als "wüste Spekulationen".

Einige Analysten erwarten einen solchen Schritt, nachdem Siemens vor wenigen Tagen erklärt hatte, die Festnetz- und Mobilfunk-Technik zusammen zu legen. Bei dieser Fusion gehe es "wirklich nur um Synergien", sagte von Pierer.

Vom Vorstand in den Aufsichtsrat

Vergangenen Mittwoch hatte von Pierer angekündigt, den Siemens- Chefposten bereits im Januar 2005 abzugeben, während dies erst für für 2006 erwartet worden war.

Dieser Überraschungs-Coup habe ihm "diebische Freude" bereitet, sagte von Pierer.

Viele Mitarbeiter seien "gefrustet", sagte die Gewerkschaft Metall. Mann hofft, dass der neue CEO Kleinfeld als Konzernchef "keine amerikanischen Management-Methoden" bei Siemens einführe. Kleinfeld hatte unter anderem das US-Geschäft von Siemens geleitet.