Bei NSN Österreich drohen Kündigungen
Gespräche mit dem Betriebsrat angekündigt
Im Sommer des heurigen Jahres hatte es beim Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks [NSN] noch geheißen, man wolle im Zuge des globalen Sparprogramms Kündigungen in Österreich vermeiden. Nun könnten sie doch kommen.
Dietmar Appeltauer, Geschäftsführer von NSN Österreich, schloss im Gespräch mit dem "Kurier" ab Jänner - exakt ein Jahr nach dem Zusammenschluss - auch Kündigungen nicht mehr aus. "Wir sind gerade dabei zu erheben, welche Produktbereiche es treffen könnte. Da dürfte es die eine oder andere Personalanpassung geben", so Appeltauer zur Zeitung.
Gespräche mit dem Betriebsrat
Derzeit beschäftigt NSN in Österreich rund 600 Mitarbeiter, eine in der Branche vermutete Reduktion auf unter 500 wollte der NSN-Chef nicht kommentieren.
Appeltauer will aber schon demnächst Gespräche mit dem neu formierten Betriebsrat aufnehmen, um über Sozialpläne, aber auch über die Forcierung von "freiwilligen Abgängen" zu verhandeln.
Mit Widerstand der Belegschaft, wie zuletzt bei der Siemens-Software-Sparte PSE, rechnet er nicht.
NSN ist in Österreich Marktführer im Bereich Telekom-Infrastruktur. Zu den Kunden zählen alle Mobilfunker, die Telekom Austria sowie Energieversorger. Von Wien aus werden auch zehn Länder in Südosteuropa gesteuert, wo es im Unterschied zum gesättigten Heimmarkt noch große Wachstumschancen gibt. So konnten erst kürzlich einige Großaufträge an Land gezogen werden. In der gesamten Region sind etwa 1.700 Mitarbeiter beschäftigt.
(APA)