USA verschärfen Einreiseprogramm

sicherheit
27.11.2007

Bei der Einreise in die USA werden künftig zehn statt zwei Finger eingescannt. Der Flughafen Washington macht am Donnerstag den Anfang.

Bis Ende des kommenden Jahres soll die Sicherheitsmaßnahme, die alle in die USA einreisenden Ausländer betrifft, dann an allen US-Grenzübergängen eingeführt werden, teilte das US-Heimatschutzministerium am Dienstag mit.

Zehn statt zwei Fingerabdrücke

Bereits seit Jänner 2004 machen die Behörden im Rahmen ihres Programms US-VISIT von einreisenden Ausländern ein Foto und nehmen die Abdrücke der beiden Zeigefinger.

"Wir hatten immer die Absicht, zehn digitale Fingerabdrücke zu nehmen. Aber als wir 2004 damit angefangen haben, gab es den Scanner noch nicht, den wir jetzt dafür nutzen werden", sagte die Sprecherin von US-VISIT, Anna Hinken.

Die auch in Österreich für den Reisepass-Chip vorgesehenen beiden Zeigefingerabdrücke seien die schlechteste Wahl von allen auswählbaren Fingerkombinationen, sagte ein Biometrie-Experte im März zu ORF.at.

Lange Warteschlangen und Ärger

US-VISIT wurde nach den Anschlägen vom 11. September 2001 entwickelt, um Menschen, die auf Fahndungslisten stehen, an der Einreise unter einer falschen Identität zu hindern. Die Sicherheitsmaßnahmen führen bereits jetzt regelmäßig zu langen Warteschlangen und Ärger bei den Reisenden.

Die neuen, verschärften Sicherheitsvorkehrungen sollen zunächst nur am Flughafen Washington Dulles angewendet werden. Anfang kommenden Jahres sollen dann Boston, Chicago, Detroit, Atlanta, Houston, Miami, New York, Orlando und San Francisco folgen.

Nach Angaben von Hinken muss jeder Ausländer bei seinem ersten Besuch in den USA zehn Fingerabdrücke einlesen lassen, bei folgenden Besuchen seien dann nur noch zwei oder vier nötig. Seit Anfang 2004 haben bereits 90 Millionen Menschen nach Angaben des Heimatschutzministeriums ihre Zeigefinger-Abdrücke an den US-Grenzen einlesen lassen.

Seit 20. November müssen auch ausländische Besucher in Japan ihre Fingerabdrücke hinterlassen.

(AFP)