Weichen für DVD-Nachfolger werden gestellt
Ab 2005 sollen Nachfolgertechnologien die Digital Video Disc [DVD] ablösen.
Die Hersteller von optischen Trägermedien stellen sich bereits auf eine Massenproduktion von Rohlingen für die DVD-Nachfolgertechnologien für das Jahr 2005 ein.
Derzeit streiten noch zwei Konsortien um Akzeptanz - einerseits "Blu-ray" rund um Sony und andererseits "HD-DVD" des DVD Forums. Das Formatchaos, das ähnlich wie derzeit bei beschreibbaren DVDs ausbrechen könnte, verunsichert noch Konsumenten und Hersteller.
Blauer Laser liest Scheiben
Beide Technologien bringen rund 50 Gigabyte an Daten auf eine
Scheibe, was einem kompletten Film in HDTV-Qualität entspricht.
Gelesen werden die Scheiben mit einem blauen Laser, der über eine
entsprechend kurze Wellenlänge verfügt.
HD-DVD versus Blu ray
Doch es gilt nun, die Weichen zu stellen: Die Filmindustrie ist vor allem daran interessiert, die Kosten pro Scheibe gering zu halten. Die Wunschliste aus Hollywood lässt sich auf einen Punkt zusammenfassen: die Produktion einer Scheibe soll nicht mehr kosten als die Herstellung einer DVD. Sowohl Vertreter von Blu ray als auch HD-DVD arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, die Produktionskosten zu senken.
Dazu sollen vor allem Fertigungsstrassen aus der DVD-Produktion wiederverwendet und die Zeit, die für die Produktion einer Scheibe benötigt wird, verkürzt werden.
Filmindustrie will niedrige Kosten
Bereits im März dieses Jahres hat das Blu-ray-Konsortium in Los
Angeles versprochen, dass die Kosten einer Blu-ray-Disk [BD-ROM]
nicht über denen einer DVD-ROM liegen. Konsortiumsführer Sony meint,
dass bereits jetzt die Kosten bloss um zehn Prozent darüber liegen,
wenn man eine produktion von zehn Millionen Scheiben pro Monat
annimmt - das ist das Produktionsvolumen, das derzeit bei DVDs
erzielt wird.
Die Zeit für die Produktion einer Scheibe soll verkürzt werden, um einen entsprechenden Output zu erreichen. Bei der Blu-ray-Produktion wurden anfangs sieben Sekunden pro Disk benötigt, derzeit liegt der Mittelwert bei fünf Sekunden. Sony will die Zeit jedoch auf vier Sekunden senken und damit gleichauf mit der DVD liegen.
Der Ausschuss liegt unter der magischen Grenze von 30 Prozent, jenem Wert, bei dem sich die Produktion maximal rechnet.
Sony will die Maschinen zur Substratsproduktion aus den DVD-Fertigungsstrassen übernehmen. Auch der Daten-Übertragungsprozess auf die Datenschicht, genannt Phase Transistion Mastering, soll von der DVD-Produktion übernommen werden.
HD-DVD-Großproduktionen sollen Massentauglichkeit beweisen
Bei der HD-DVD-Gruppe hat man bereits eine Reihe von Großproduktionen gefertigt, um die Massentauglichkeit zu beweisen. Cinram International hat 800.000 Disks am Stück gefertigt, die japanische Memory-Tech 200.000.
Memory-Tech hat im Mai dieses Jahres neue Maschinen installiert, die den Fertigungsprozess nochmals beschleunigt haben. Für einseitige Single-Layer-Scheiben benötigt das Unternehmen nur mehr 3,5 Sekunden.