19.07.2004

EU-KOMMISSION

Großfusion Sony - BMG genehmigt

Shakira, Jennifer Lopez, Dido und Britney Spears arbeiten künftig für denselben Arbeitgeber, die neue Firma aber heisst "Sony BMG"

Die EU-Kommission billigte den Zusammenschluss, wie Montagabend bekannt wurde.

Die Konzerne hatten die Behörde offenbar überzeugen können, dass sie nach einer Fusion keine zu dominante Rolle auf dem europäischen Musikmarkt spielen werden.

Vor allem kleinere, unabhängige Produzenten befürchten, dass sich die durch Umsatzausfälle und Raubkopien verschärfte Wettbewerbssituation nach einer Fusion der beiden Unternehmen für sie weiter verschlechtern wird.

Joint venture zum Arbeitsplatzabbau

Schon jetzt machen die großen fünf weite Teile des Handels mit bespielten Tonträgern unter sich aus.

Sony ist seit langer Zeit die weltweite Nummer zwei hinter Marktführer Universal Music, einer Tochter des französischen Vivendi-Konzerns. Im Falle einer Fusion wäre Sony BMG mit einem Marktanteil von deutlich mehr als 20 Prozent dem Marktführer auf den Fersen.

Bis zu 300 Millionen Euro wollen beide Konzerne mit ihrem Joint Venture jährlich sparen und zwar vor allem durch Abbau von bis zu 2.000 Arbeitsplätzen. Das wäre ein Viertel der gesamten Belegschaft beider Unternehmen.

Die Reorganisation soll sofort nach dem offiziellen Termin der Verkündigung, dem 22. Juli beginnen und binnen Jahresfrist abgeschlossen sein.

Dazu wurde die BMG von der Krise der Musikindustrie deutlich ärger erwischt, als die großen Mitbewerber. Der Umsatz war im vergangenen Jahr im deutschsprachigen Markt auf Basis der Erlöse 2001 um rund 15 Prozent gesunken. Die Zahl der Musiker und Bands wurde binnen Monaten von 150 auf 60 reduziert.