Frequenzwickel bei fünf Gigahertz
Der momentane Stand in den Verhandlungen um die Freigabe der neuen 5-Gigahertz-Bänder für Wireless LAN in Österreich spiegelt noch wenig von dem wieder, was die EU-Kommission empfohlen hat.
Die Mitgliedstaaten sollten die Bereitstellung des öffentlichen Zugangs zu WLANs "so weit wie möglich ohne sektorspezifische Auflagen gestatten" heisst es in den Empfehlungen der Kommission.
Desgleichen sollten die Netzbetreiber keinen Beschränkungen unterliegen, was die Auswahl der verwendeten Hardware anbetrifft, sofern die Geräte konform zu den Empfehlungen von Kommission und Parlament seien.
Just eben diesen Eindruck machen die bisher auf der Website des Regulators RTR abgebildet Graphen für das 5 GHz-Band gerade nicht.
Von der verfügbaren Bandbreite ist im unteren der beiden freizugebenden Bänder erst die Hälfte definitiv zugeteilt, wobei dieser 100-MHz-Streifen gleich mit drei Auflagen bestückt ist, nämlich Gerätart und Sendeleistung betreffend.
Das WLAN-Spektrum in ÖsterreichFughafen-Radar ist nebenan
Die erlaubten 200 Milliwatt Sendeleistung dürfen nur dann ausgefahren werden, wenn Access Point und auch die Karten über die Features dynamische Frequenzwahl [DFS] und Leistungsregelung [TPC] verfügen.
Volkstümlich gesagt: Die Sender horchen erst in einen der verfügbaren Kanäle hinein, bevor sie die Leistung hochfahren. Beziehungsweise sucht das Gerät einen neuen Kanal, wenn ein stärkerer Sender den Kanal beansprucht.
Das macht schon Sinn, wenn man sich ansieht, wem der direkt an dieses WLAN-Band grenzende Bereich zugeteilt ist.
Zivile wie militärische Aeronauten benutzen ihn, um landende Flugzeuge anzupeilen und einzuweisen. Ein frequenzmäßig schlecht abgestimmter oder defekter WLAN-Sender eventuell mit Überreichweite durch eine Richtantenne in der Nähe einer solchen Anlage könnte fatale Folgen bringen.
Warum die gesamte obere Hälfte des Bandes - wo diese Problemtik nicht besteht - vorderhand nicht freigegeben, sondern weiter Gegenstand der Verhandlungen ist, steht im nächsten Teil dieser Serie. Ansonsten ist in diesem Spektrum ausschließlich Satellitenfunk für Forschungszwecke vertreten, der im Parallelbetrieb mit WLAN offenbar wenig problematisch ist.
Das Gerangel um die Freigabe