Google bewirbt sich um Frequenzpaket

30.11.2007

Wie bereits im Vorfeld spekuliert wurde, wird sich der Internet-Konzern Google um Mobilfunkfrequenzen in den USA bewerben. In der 700-MHz-Auktion geht es um Frequenzen, die 2009 frei werden, wenn alle TV-Sender auf digitalen Betrieb umgestellt haben.

Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, wird am Montag eine formelle Bewerbung bei der US-Rundfunkbehörde FCC eingereicht. Einen Partner gebe es dabei nicht.

Google sieht in den begehrten Frequenzen die Möglichkeit für größeren Wettbewerb bei mobilen Diensten. Der Konzern hat eine Software - Android - entwickelt, mit der die Internet-Nutzung per Handy vereinfacht werden soll. Google hatte vor einigen Monaten mitgeteilt, ein Gebot für die Frequenzen in Erwägung zu ziehen.

Endgeräte-Allianz steht

Die FCC hat Interessenten eine Frist bis zum 3. Dezember gesetzt, um ihre Teilnahme an der für den 24. Jänner geplanten Auktion zu erklären. Google will mit einer breiten Allianz unter dem Namen Android gemeinsam mit Geräteherstellern und Mobilfunkanbietern in das Geschäft mit dem mobilen Internet vorstoßen.

Zu den Partnern gehört auch die Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile USA. Die Deutsche Telekom kündigte Anfang November an, bereits im neuen Jahr sollten Handys mit dem neuen Betriebssystem von Google angeboten werden.

Die Auktion der Frequenzen wird von Beobachtern als die letzte Chance für neue Akteure auf dem Mobilfunkmarkt der USA betrachtet. Die Frequenzen werden Anfang 2009 von Rundfunksendern zurückgegeben, die dann auf digitalen Betrieb umstellen.

Der oberste Telekomregulierer der USA hatte Googles Mobilfunkplattform Android begrüßt und wies bereits auf die Verbindung dieser Initiative mit Googles Plan hin, einen Frequenzblock für ein offenes Handynetz zu ersteigern.

Offene Netze als Bedingung

Google hat für die Teilnahme an der Frequenzauktion unter anderem die Bedingung gestellt, dass das neue Netz für alle Geräte und Dienstleistungen frei zugänglich sein soll. Außerdem wollte das Unternehmen, dass der Gewinner der Auktion den Zugang zum Netz auch über Drittanbieter weiterverkaufen könne. Die FCC hat letzterer Bedingung nicht zugestimmt.

Verizon, die Nummer zwei auf dem US-Mobilfunkmarkt, hatte in dieser Woche angekündigt, auch sein Netz vorsichtig für Geräte und Dienste öffnen zu wollen, die nicht von Verizon selbst vertrieben werden.

Die Geräte sollen aber nur nach einer Prüfung durch ein Verizon-Testlabor für den Betrieb in seinem Netz zugelassen werden.

(Reuters | futurezone)