Motorola-Chef Zander tritt zurück
Der wegen der schrumpfenden Handyumsätze in die Kritik geratene Motorola-Chef reicht das Szepter am 1. Jänner 2008 an Greg Brown weiter.
Der US-Handyhersteller Motorola steht vor einem Führungswechsel. Firmenchef Ed Zander werde seinen Posten an Greg Brown abgeben, teilte Motorola am Freitag mit.
Motorola hatte angesichts seines schrumpfenden Handygeschäfts im dritten Quartal einen massiven Einbruch bei Umsatz wie Gewinn verbucht und rutschte in die roten Zahlen. Motorola brachte es zuletzt nur noch auf einen globalen Handy-Marktanteil von 13 Prozent und fiel damit weiter hinter Branchenprimus Nokia zurück.
Auch Samsung, Apple mit seinem iPhone und andere Handyanbieter machen dem US-Konzern zu schaffen.
Portfolio muss breiter werden
Branchenexperten zufolge fehlt Motorola ein ausreichend breites Produktportfolio. Für frühere sehr erfolgreiche Handymodelle fand der Hersteller keine zugkräftigen Nachfolger. Zander stand intern wie auch bei Anlegern heftig in der Kritik. Er fand kein Rezept, um die Talfahrt zu stoppen.
Die Motorola-Aktie stieg nach der Bekanntgabe des Wechsels vorbörslich deutlich. Seit Jahresbeginn verlor das Unternehmen an der Börse fast ein Drittel seines Werts.
Brown seit März COO
Brown kam 2003 zu Motorola und stieg erst im vergangenen März zum Chief Operating Officer auf. "Wir haben viel zu tun, und ich werde mich sehr darauf konzentrieren, den Wert des Unternehmens für die Anteilseigner zu steigern." Brown sei der richtige Chef, um Motorola durch den anstehenden mehrjährigen Umbau zu führen, sagte Vorgänger Zander.
Bis zur Hauptversammlung im Mai bleibt der 60-jährige Zander noch Vorsitzender des Verwaltungsrates. Der erfahrene Manager arbeitete 40 Jahre in der Branche. Er wolle mehr Zeit mit der Familie verbringen, sagte der scheidende Chef.
(Reuters)