Nutzer setzen Facebook unter Druck

petition
30.11.2007

Die Nutzer des Sozialen Netzwerks Facebook haben die Betreiber dazu gebracht, ihre Werbemethoden zu ändern.

Bereits seit einigen Wochen häuften sich die Klagen über das Marketingprogramm "Facebook Beacon", bei dem etwa Freunde über den Kauf von Kinokarten, Büchern und Geschenken informiert werden.

Mittlerweile haben rund 50.000 Nutzer eine Online-Petition unterschrieben, die das Unternehmen auffordert, das Programm abzuändern oder ganz aufzugeben.

In Reaktion darauf hat Facebook das Beacon-System nun auf "Opt-in" anstatt "Opt-out" verändert. Bisher war nach dem Einkauf bei ausgewählten Online-Händlern eine kleine Box auf dem Bildschirm erschienen, die den Nutzer darüber informierte, dass die Transaktion aufgezeichnet und zu Werbezwecken verwendet wird.

20 Sekunden Zeit

Danach können die Nutzer die Zustimmung verweigern. Nach 20 Sekunden verschwindet die Box, und Facebook geht davon aus, dass keine Einwände seitens der Nutzer bestehen.

Daten gegen Gratisdienst

Ein Sprecher des Unternehmens hatte die Werbepraktik vergangene Woche verteidigt: Schließlich ermögliche die Werbung auch, dass die Plattform weiterhin kostenlos genutzt werden könne, hieß es aus dem Unternehmen.

Kritiker warnen schon seit langem, dass die Nutzer zu viele Informationen über sich auf den Websites preisgeben und so der Wirtschaft wertvolle Daten zum Kundenverhalten liefern. Die Internet-Bürgerrechtsbewegung Electronic Frontier Foundation [EFF] rief die Nutzer der Plattformen bereits zum Widerstand gegen die Nutzung von persönlichen Daten zu Werbezwecken auf.

(futurezone | BBC)