"Erster Kontakt" mit Aliens bis 2024
Seit 1999 nutzt SETI@home die freie Rechenpower von Millionen Computern weltweit zur Erforschung von möglichen Signalen außerirdischen Lebens.
Noch blieb der erhoffte Erstkontakt aus, doch dies könnte sich bald ändern.
"Sollte es irgendwo in der Galaxie intelligentes Leben geben, werden wir dieses dank immer stärkerer Rechenpower und besserer Radioteleskop-Technologie binnen zwei Jahrzehnten finden" - diese mutige Vorhersage wagte nun Seth Shostak, Senior Astronomer am SETI-Institut.
Seine Prognose basiert auf allgemein anerkannten Berechnungen über die Wahrscheinlichkeit mit der fremde Zivilisationen existieren, kombiniert mit Verbesserungen am Computersektor.
Für seine Vorhersage berechnete Shostak zuerst die Zahl der außerirdischen Zivilisationen, die möglicherweise Radio-Signale aussenden könnten.
Seth ShostakBis zu einer Mio. mögliche Zivilisationen
Dafür benutzte Shostak die 1961 entwickelte Formel seines Seti-Kollegen Frank Drake, die unter anderem Faktoren wie auf wievielen Planeten Leben möglich wäre, wie viele Sterne pro Jahr entstehen usw. miteinbezieht.
Shostak kam zu dem Ergebnis, dass allein in der Milchstraße zwischen 10.000 und einer Million Zivilisationen, die Radiosignale aussenden, existieren könnten.
Um sie zu finden, müsse man die Radiosignal-Emissionen der 100 Milliarden Sterne der Galaxie untersuchen.
Unter Berücksichtigung des ständigen Fortschritts in der Prozessorpower und den Kapazitäten existierender und geplanter Radioteleskope, benötige man voraussichtlich höchstens 20 Jahre bis zur ersten Kontaktaufnahme.
Update im Juni
Das SETI-System wurde erst Mitte Juni aktualisiert. Das "Berkeley
Open Infrastructure for Network Computing" [BOINC] erlaubt unter
anderem die Unterstützung mehrerer "Distributed Computing"-Projekte.
Frage ist, ob Aliens reden wollen
Die Kommunikation sei trotzdem nicht so einfach, da die Außerirdischen wohl zwischen 200 bis 1.000 Lichtjahre entfernt sein werden, so Shostak. Der Empfang einer Antwort würde also Jahrhunderte dauern.
Für seine gewagte These erntet Shostak aber auch Kritik im Kollegenkreis.
Paul Shuch, Direktor der "Seti League" in New Jersey, ist der Meinung, Shostak hat den wichtigsten Faktor in seinen Berechnungen ignoriert.
Es mache zwar Sinn den technischen Fortschritt vorherzusagen, aber das Datum, das Jahrzehnt oder auch nur das Jahrtausend des ersten Kontakts berechnen zu wollen, sei eine ganz andere Sache.
Da habe auch die andere Seite [gemeint sind die Außerirdischen] noch ein Wörtchen mitzureden. Und über deren Motivation zur Kontaktaufnahme sei garnichts bekannt.