Suchmaschinen rüsten um die Wette
Nach und nach werden immer mehr Details zum milliardenschweren Börsengang des Suchmaschinenbetreibers Google bekannt.
Während das Unternehmen sich auf sein IPO [Initial Public Offering] vorbereitet, hat die Konkurrenz schon längst mit dem Wettrüsten gegen Google begonnen. Der offene Kampf um die Marktanteile der Online-Suche ist damit eröffnet.
So wollen sowohl Microsoft als auch Portalbetreiber Yahoo Googles Kult-Status mit zahlreichen Neuentwicklungen und zusätzlichen Serviceleistungen angreifen.
Beliebtheit zählt
Google gilt allgemein als beste Suchmaschine - laut einer Studie
des US-Marktforschers Vividence jedoch nicht, weil sie die besten
Ergebnisse liefert, sondern weil sie am beliebtesten ist.
Microsoft kontert mit News-Suche
Microsoft bietet für seine US-Kunden bereits eine umfangreiche Suchfunktion über eine Werkzeugleiste, ähnlich der Google-Toolbar, an.
Erst vor wenigen Tagen übernahm Microsoft die kleine kalifornische Firma Lookout, die ein Programm für die schnelle Suche in E-Mail-Fächern oder auf dem Computer vertreibt - Funktionen, die nach Ansicht von Branchenexperten auch bei Google längst in der Entwicklung sind.
Nun startet der Softwarehersteller auch eine News-Suchmaschine, die wiederum in direkter Konkurrenz zu Googles News-Angebot steht.
Der "MSN Newsbot" kann bereits in einer Beta-Version getestet werden und soll wie Google personalisierbar werden. Bisher läuft der Dienst aber nur mit dem Internet Explorer.
Microsofts Möglichkeiten
Schon in der Vergangenheit hatte Microsoft seine Marktdominanz
und seine Kapitalkraft dazu verwendet, um sich in Bereichen wie
Browser und Mediaplayer von ganz hinten nach ganz vorne zu
katapultieren.
Kampf der Giganten
Auch Yahoo wappnet sich mit Akquisitionen für den Kampf der Giganten, die eigens entwickelte "Yahoo! Search Technology" soll nach Angaben des Unternehmens eine deutlich verbesserte Trefferquote erzielen.
Weltweit wird fast jede zweite Suchanfrage im Netz mit der Yahoo-Technologie bearbeitet, nicht zuletzt weil derzeit auch Microsoft die Technologie nutzt.
Allerdings will der Softwarehersteller bis Ende des Jahres seine eigene Technologie fertig entwickelt haben. Dann wird sich zeigen, ob der Markt groß genug für alle Anbieter ist und wer im Kampf um die Führung überleben kann.
Microsofts Chancen stehen im Hinblick auf ein eigenes Betriebssystem mit rund 90 Prozent Marktanteil, in das jeder neue Dienst einfach eingebettet werden kann, auf jeden Fall nicht schlecht.