Infineon in Österreich gut aufgestellt
Der Halbleiterkonzern Infineon ist im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006/2007 in Österreich bei Umsatz und Ergebnis weiter gewachsen.
Das Villacher Werk sei "voll ausgelastet", die Nachfrage "äußerst rege", hieß es am Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz in Wien.
"Wir wollen dieses Wachstum moderat fortsetzen", kündigte Monika Kircher-Kohl, seit Juni Vorstandsvorsitzende von Infineon Austria, an. Die Österreich-Tochter setze dabei voll auf Innovation und wolle sich noch stärker als Forschungsstandort des Konzerns positionieren.
Umsatz und Gewinn gestiegen
Der Umsatz von Infineon Technologies Austria stieg im Wirtschaftsjahr 2006/2007 [bis Ende September] um elf Prozent auf 1,21 Mrd. Euro.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wurde um 17,5 Mio. Euro [plus 25 Prozent] auf 87,7 Mio. Euro gesteigert - trotz kontinuierlich steigenden Preisdrucks im Halbleitersegment und eines höheren Investitionsaufwands von über 100 Mio. Euro, wie Kircher-Kohl betonte.
Gesamtkonzern im Minus
Der Gesamtkonzern Infineon mit Sitz in München hingegen rutschte noch weiter in die roten Zahlen und musste 368 Mio. Euro Konzernverlust hinnehmen, berichtete Reinhard Ploß, im Vorstand der Infineon Technologies AG und neuer Aufsichtsratspräsident von Infineon Österreich. Neben den zyklischen Schwankungen auf dem Chip-Weltmarkt mache dem Unternehmen auch die Dollar-Schwäche zu schaffen, die Ploß durch Verlagerung der Einkäufe teilweise hedgen will.
Mitarbeiter gesucht
Das Wachstum am Standort Österreich drückte sich auch in einem Zuwachs bei den Mitarbeitern aus: Zum Stichtag 30. September 2007 waren 2.891 Personen aus 42 Nationen beschäftigt, um sechs Prozent mehr als vor einem Jahr.
Mehr als ein Drittel davon ist in Forschung und Entwicklung tätig. Zusätzlich arbeiten noch etwa 1.000 weitere Personen als ständige externe Mitarbeiter an den österreichischen Standorten von Infineon Austria.
Der Mangel an hoch qualifizierten Mitarbeitern bleibt für den Halbleiterkonzern ein Thema: Im Vorjahr wurden noch 100 offene Stellen gemeldet, derzeit können 40 Jobs nicht besetzt werden. Gesucht werden vor allem Elektrotechniker, Physiker und Chemiker, erläuterte Reinhard Petschacher, Chief Technology Officer [CTO] im Infineon-Österreich-Vorstand.
Innerhalb des Konzerns will sich Infineon Austria zunehmend als Innovationszentrum positionieren, insbesondere im Bereich der Leistungshalbleiter, wo man nach eigenen Angaben die Weltmarktführerschaft innehat. Leistungshalbleiter sind Halbleiter-Bauelemente, die für das Steuern und Schalten höherer elektrischer Ströme und Spannungen ausgelegt sind und für eine effiziente Energieumwandlung zum Beispiel in Antriebssteuerungen von Elektromotoren und in Schaltnetzteilen von PCs sorgen.
(APA)